Die Verhandlungen über eine Mitte-Regierung ohne die Freiheitlichen (FPÖ) in Österreich sind gescheitert. Die konservative ÖVP hat die Gespräche mit der sozialdemokratischen SPÖ abgebrochen, was aus Parteikreisen bestätigt wurde. Wie Radio Euskirchen berichtete, hieß es von der ÖVP, dass „eine Einigung in wesentlichen Kernmaterien nicht möglich“ sei.
Bereits am Freitag gaben die liberalen NEOS überraschend ihren Ausstieg aus den Verhandlungen über eine Ampel-Koalition bekannt. Die ÖVP und SPÖ setzten ihre Gespräche am Samstagnachmittag fort, die letztendlich am Abend endeten. Ziel der Verhandlungen war es, die FPÖ von der Macht fernzuhalten, nachdem diese im September bei den Wahlen einen deutlichen Sieg errungen hatte.
Eine Einigung zwischen der ÖVP und der SPÖ galt als schwierig. Die SPÖ forderte eine Sanierung des defizitären Staatshaushalts durch reiche Bevölkerungsschichten, während die ÖVP gegen zusätzliche Steuern war. Die Situation könnte politische Konsequenzen haben, denn es steht im Raum, dass Neuwahlen anberaumt werden, was der FPÖ möglicherweise einen weiteren Wahlsieg ermöglichen könnte. Jüngste Umfragen, wie Tagesschau berichtete, zeigen für die FPÖ einen Anstieg von 29 Prozent auf rund 35 Prozent.