In den letzten Jahren ist ein besorgniserregender Trend in der organisierten Drogenkriminalität zu beobachten: Die Täter werden immer jünger. Experten wie Oliver Huth, NRW-Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), berichten, dass die Altersgruppe der Tatverdächtigen häufig zwischen 20 und 25 Jahren liegt. Dies betrifft insbesondere die Tatverdächtigen einer jüngsten Explosionsserie in Köln, die mit einer Auseinandersetzung unter Drogenbanden in Verbindung gebracht wird.
Die Kölner Staatsanwaltschaft vermutet, dass es im Hintergrund der Taten um das Verschwinden von etwa 300 Kilogramm Cannabis geht. Oliver Huth stellt fest, dass dieses Phänomen nicht nur in Köln, sondern in ganz Europa zu beobachten ist. Besonders auffällig sei jedoch das junge und brutale Täterspektrum, das sich in Köln zeigt. Diese Täter streben danach, schnell in den Markt einzutreten und innerhalb der Hierarchien aufzusteigen, wobei sie erhebliche Risiken eingehen.
Strategien gegen die Jugendkriminalität
Huth fordert daher eine Anpassung der Bekämpfungsstrategie gegen diese Entwicklungen. Er weist darauf hin, dass falsche Vorbilder im Internet eine negative Rolle in der Jugendkriminalität spielen. Um einer weiteren Eskalation vorzubeugen, schlägt er vor, Jugendbanden frühzeitig mit verdeckten Ermittlungsmethoden zu verfolgen.
Die organisierte Kriminalität ist ein ernstes Problem, das über Drogenhandel hinausgeht und auch Geldwäsche, Menschenhandel sowie Waffenschmuggel umfasst. Das Bundesministerium des Innern (BMI) führt auf europäischer und internationaler Ebene Maßnahmen zur Bekämpfung des Drogenhandels durch. Organisierte Kriminalität wird als die planmäßige Begehung von Straftaten durch mehr als zwei Beteiligte definiert.
- Typische Felder der organisierten Kriminalität sind Rauschgifthandel, Wirtschaftsdelikte und Eigentumskriminalität.
- Das BMI, das Bundeskriminalamt (BKA) und die Bundespolizei arbeiten national und international zusammen, um diese Verbrechen zu bekämpfen.
- Die jährliche Erstellung des Bundeslagebildes „Organisierte Kriminalität“ liefert Informationen über Ausmaß, Gefährdungspotenzial und Trends in Deutschland.
Um gegen die transnational agierende organisierte Kriminalität vorzugehen, ist internationale Kooperation entscheidend. Deutschland arbeitet eng mit Europol und Interpol zusammen, um die Rauschgiftkriminalität zu bekämpfen. Darüber hinaus hat die Bundespolizei die Gesamtverantwortung für die europäische Plattform gegen Schleusungskriminalität (EMPACT) übernommen, um die internationale Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden zu verbessern.