Im Jahr 2024 verzeichnete der Hochtaunuskreis mit insgesamt 1.285 Geburten ein leichtes Plus im Vergleich zu 2023. Durch die Corona-Pandemie ausgelöster Babyboom ist jedoch vorbei: 2024 ist kein Vergleich zu den fast 800.000 Geburten in Deutschland im Jahr 2021, wie die fr.de berichtete. Insgesamt wurden 635 Mädchen und 650 Jungen geboren, darunter zwei Zwillingspaare. Die Geburtenzahlen der Vorjahre zeigen einen stetigen Rückgang: 2023 wurden 1.276 Kinder geboren, 2022 waren es 1.458, 2021 1.600, 2020 1.548 und 2019 1.529.
In den Hochtaunus-Kliniken in Bad Homburg wurden durchschnittlich vier Neugeborene pro Tag registriert. Die meisten gebärenden Frauen stammen aus Bad Homburg, Oberursel und Friedrichsdorf, es folgen Frauen aus dem Frankfurter Raum und dem Wetteraukreis. Die Zahlen zu Kaiserschnitten zeigen, dass 11,7 % der Geburten geplante Kaiserschnitte waren, während 14,8 % ungeplante Kaiserschnitte (davon 0,7 % Notkaiserschnitte) ausmachten.
Geburtshilfe und Innovationsansätze
Die Geburtshilfe der Hochtaunus-Kliniken ist gut aufgestellt: 20 Ärztinnen und Ärzte sowie 30 Hebammen sind im Einsatz, wobei jederzeit mehrere Hebammen und mindestens zwei Ärzte vor Ort sind. Bad Homburg verfügt zudem über zwei Kinderärzte und Kinderkrankenschwestern, was die Verlegungen in eine Kinderklinik auf 2,2 % reduziert. Von vier Gebärzimmern sind drei mit einer Gebärwanne ausgestattet, die jedoch selten für die Geburt eingesetzt wird.
Zu den neuen Methoden zur Schmerzlinderung während der Geburt gehören Wehenkämme und TENS-Geräte. Zunehmend beliebt sind auch innovative Angebote wie Plazenta-Kunst, die Plazentaabdrücke und „Amnionmonde“ umfasst. Zudem gibt es in den Hochtaunus-Kliniken eine Babyklappe; im Jahr 2024 wurde dort ein Baby abgegeben. Ein weiteres Angebot ist die anonyme Geburt, die eine alternative Möglichkeit zur gesundheitlichen Versorgung der Mutter darstellt.
Eine Studie hat zudem erhebliche Unterschiede in geburtshilflichen Interventionen zwischen 13 Ländern mit hohem Einkommen aufgezeigt, in der die dhz-online.de unter anderem festgestellt hat, dass es große Variationen bei den Interventionsraten wie medikamentöser Wehenunterstützung und Kaiserschnitten gibt. Solche Erkenntnisse könnten Anhaltspunkte für eine Optimierung des medizinischen Handlungsansatzes in der Geburtshilfe bieten.