Am 7. Januar 2025 berichten Medien über einen erfreulichen Zuwachs an Neumitgliedern bei kleineren Parteien in Hessen, kurz vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025. Laut der Frankfurter Rundschau zeigen insbesondere die Grünen und die Linkspartei eine bemerkenswerte Mitgliederentwicklung.
Die Grünen verzeichneten einen Anstieg ihrer Mitgliederzahl von 9.686 zu Beginn des Jahres 2024 auf 11.576 Ende 2024, was einem Zuwachs von 19,5 % entspricht. Über 1.000 dieser Neumitglieder traten nach dem Ende der Bundesregierung ein. Auch die Linke konnte ein Wachstum von rund 19,8 % verzeichnen und hatte Ende 2024 insgesamt 3.652 Mitglieder, was einem Zuwachs von gut 600 Mitgliedern im Vergleich zum Jahresbeginn entspricht. Interessanterweise machen Frauen fast die Hälfte der Neumitglieder der Linken aus. Trotz dieser Zahlen musste die Linke nach der Landtagswahl 2023 mit nur 3,1 % dem Hessischen Landtag verabschieden.
Mitgliederentwicklung und Trends
Die FDP beispielsweise hatte Ende 2024 6.715 Mitglieder, was einen Rückgang um 5 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dennoch ist die Zahl der Aufnahmeanträge bei der FDP seit dem Auseinanderbrechen der Ampel-Koalition gestiegen, was auf ein gewisses Interesse hinweist. Im Gegensatz dazu wuchs die AfD um fast 25 % und erreichte Ende 2024 eine Mitgliederzahl von 3.542, während sie im Jahr zuvor lediglich 2.839 Mitglieder hatte. Damit ist die AfD der fünftgrößte Landesverband in Deutschland.
Die SPD erlebte einen Rückgang ihrer Mitgliederzahl von 40.736 Ende 2024, was einem Minus von 2,7 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht, während die CDU mit 32.953 Mitgliedern Ende November 2024 einen leichten Zuwachs von 120 Mitgliedern verzeichnen konnte. Besonders auffällig ist das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), welches bei einem Parteitag im Dezember 2024 lediglich 56 Mitglieder hatte.
Zusätzlich zu diesen Entwicklungen zeigen aktuelle Umfragen, dass die Wählerschaft der Bundesrepublik Deutschland sich in einem Umbruch befindet. Eine Umfrage des Forsa-Instituts, durchgeführt zwischen dem 24. und 30. September 2024, ergab, dass 47 % der Befragten angaben, sie wüssten nicht, wen sie direkt zum Bundeskanzler wählen würden. Friedrich Merz erhielt 27 % und Olaf Scholz 26 % der Stimmen. Ein früherer Erhebungszeitraum vom 20. bis 26. August 2024 zeigte ähnliche Tendenzen, wobei die Zahl der Unentschlossenen auf 50 % anstieg.
Diese Umfragen spiegeln die Dynamik der politischen Landschaft wider und könnten mögliche Auswirkungen auf die bevorstehende Bundestagswahl haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Trends weiter entwickeln werden.