Im Jahr 2023 verunglückten 53.093 Menschen ab 65 Jahren im Straßenverkehr, darunter 1071 tödliche Unfälle. Um die Verkehrssicherheit für Senioren zu verbessern, bietet die Verkehrswacht Hessen Rückmeldefahrten an. Der 83-jährige Eduard Kramm hat dieses Angebot bereits in Anspruch genommen, um seine fahrerischen Fähigkeiten zu überprüfen.
Die Rückmeldefahrt, die auf einer Dauer von 45 Minuten ausgelegt ist, wird von geschulten Fahrlehrern durchgeführt. Gerhard Brink, Vorsitzender der Landesverkehrswacht Hessen, hebt hervor, dass größere Fahrprobleme ab dem Alter von 75 Jahren auftreten können, jedoch gibt es kein festgelegtes Alter für die Feststellung der Fahruntauglichkeit. In Deutschland liegt der Fokus auf Appell und Eigenverantwortung, während einige andere Länder Fahrverbote für ältere Fahrer einführen.
Rückmeldefahrten zur Verbesserung der Verkehrssicherheit
Bei der Rückmeldefahrt bleibt der Teilnehmer im Mittelpunkt. Fahrlehrer Engelbert Auth beobachtet die Fahrweise, ohne während der Fahrt aktiv zu kommentieren. Stattdessen wird eine Checkliste verwendet, um typisches Fehlverhalten zu identifizieren. Die Rückmeldefahrt zielt darauf ab, Senioren langfristige Mobilität und Sicherheit im Straßenverkehr zu ermöglichen. Wer lange nicht mehr gefahren ist, sollte laut den Empfehlungen der Verkehrswacht eine Fahrschule besuchen statt an Rückmeldefahrten teilzunehmen. Nach der Fahrt erhält der Teilnehmer Rückmeldungen zu seinem Fahrverhalten, wobei alle Informationen vertraulich behandelt werden.
Laut einem Beschluss des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) vom 9. Oktober 2023 wird eine empfehlenswerte Teilnahme an Rückmeldefahrten ab dem 75. Lebensjahr angeregt. Ziel ist es, die Fahrkompetenz älterer Fahrerinnen und Fahrer zu erhalten und zu verbessern. Die Rückmeldefahrt dient der realistischen Einschätzung der eigenen Fahrkompetenz und ist in eine einmalige, standardisierte Fahrverhaltensbeobachtung im Realverkehr integriert.
Die Statistiken zeigen, dass Fahrer ab 75 Jahren 1,8-mal so viele Unfälle mit Personenschaden verursachen. Durch diese Rückmeldefahrten können nachweislich Fahrfehler reduziert werden. Die Rückmeldung erfolgt in einem individuellen Gespräch nach der Fahrt, und es wird keine Bewertung der Fahrkompetenz vorgenommen. Die Teilnehmer erhalten eine Teilnahmebestätigung, ohne dass Informationen an die Fahrerlaubnisbehörde weitergeleitet werden.
Die Kontaktinformationen für Rückmeldefahrten sind bei der Kreisverkehrswacht Fulda erhältlich, und die Initiative erhält Unterstützung aus verschiedenen Fachbereichen zur Förderung der Verkehrssicherheit für Senioren in Deutschland.