Im Landauer Zoo hat seit kurzem die sibirische Tigerin Daría Einzug gehalten. Die eindrucksvolle Raubkatze wurde aus dem ungarischen Debrecen eingeflogen und ist seit dem 7. Januar 2023 in Obhut des Zoodirektors Jens-Ove Heckel sowie seines engagierten Teams. „Wir freuen uns, dass unser Gehege nicht lange leer stand und die Besucher bald wieder eine faszinierende Tierart bewundern können“, äußerte Heckel. Der Zoo Landau nahm Daría, die im August 2017 geboren wurde, weil im vergangenen Sommer die beiden vorherigen Tiger, Igor und Ninoshka, aufgrund gesundheitlicher Probleme eingeschläfert werden mussten. Beide lebten 14 Jahre im Zoo.
Darunter gibt es aber auch eine traurige Nachricht: Darías Schwester Dana, die ursprünglich ebenfalls nach Landau reisen sollte, bleibt vorerst in Ungarn. Bei den Vorbereitungen zur Verladung verletzte sich Dana und ist derzeit nicht transportfähig. Ein neuer Transporttermin steht bislang nicht fest, doch der Zoo Landau steht mit dem Zoo Debrecen in engem Austausch über Danas mögliche Nachreise.
Daría in der Eingewöhnungsphase
Für die Besucher ist es derzeit noch nicht möglich, Daría im Außengehege zu sehen, da sie eine gewisser Eingewöhnungsphase benötigt. An ihrem neuen Lebensort hat Daría die Reise gut überstanden und lernt nun sowohl ihr Innengehege als auch das Vorgehege kennen. Das engagierte Pflegerteam gibt ihr die Zeit, um sich vertraut zu machen, bevor sie in das Außengehege gebracht wird. Der Zoo hat in der Vergangenheit keine Sibirischen oder Amur-Tiger gezüchtet, jedoch unterstützt er das Ex-situ-Programm auf andere Weise.
Als eine von sechs anerkannten Tigerunterarten, die allesamt als gefährdet gelten, ist der Sibirische Tiger durch Verlust seines Lebensraumes und intensive Jagd bedroht. In der Natur wird die Zahl der wildlebenden Tiger auf etwa 5.500 geschätzt, ein dramatischer Rückgang im Vergleich zu schätzungsweise 100.000 Tigern um 1900. Trotz internationaler Handelsverbote blüht der illegale Handel mit Tigerprodukten weiterhin. Tiger sind wichtige und apex Räuber, die eine entscheidende Rolle im Ökosystem spielen und die Population von Pflanzenfressern regulieren.
Die wichtige Rolle von Zoos
Zoodirektor Heckel betont die Verantwortung des Landauer Zoos, nicht nur als Unterhaltungsort, sondern auch als Botschafter für bedrohte Arten. Daría und Dana sind nicht zur Zucht vorgesehen. Ihre Anwesenheit im Zoo dient der Umweltbildung und sensibilisiert die Besucher für den kritischen Zustand der Sibirischen Tiger in der Wildnis. Diese Tiger müssen weiterhin geschützt und deren Lebensräume gesichert werden, um einen existenziellen Rückgang zu stoppen.
Die Tigerhaltung im Zoo Landau findet in einem großzügigen 7.000 Quadratmeter großen Gehege statt. Diese Struktur bietet den Tieren genügend Raum, um sich zu bewegen und ein naturnahes Verhalten zu zeigen. Die künftigen Besucher des Zoos können gespannt sein, Daría bald in ihrem neuen Zuhause zu erleben und mehr über die Herausforderungen zu erfahren, mit denen diese majestätischen Tiere konfrontiert sind.