In der vergangenen Woche wurde ein geplanter Gewalttatanschlag an der Nordringschule in Landau aufgedeckt. Nach Angaben von Pfalz-Express sind drei Jugendliche im Alter von 15 bis 16 Jahren verdächtigt, mehrere Mitschüler angreifen zu wollen. Die brutalen Pläne sollten bereits im Dezember 2024 in die Tat umgesetzt werden.
Die Staatsanwaltschaft Frankenthal und das Polizeipräsidium Rheinpfalz haben daraufhin umgehend Ermittlungen eingeleitet. Angaben über die konkreten Details der Vorbereitungen wurden jedoch nicht veröffentlicht. Der Hauptverdächtige, ein 16-jähriger ehemaliger Schüler der Nordringschule, soll die Planungen federführend vorangetrieben haben und befindet sich derzeit in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung. Die beiden weiteren Verdächtigen, eine 16-jährige Schülerin und ein 15-jähriger Schüler, die weiterhin die Schule besuchen, wurden inzwischen vom Unterricht ausgeschlossen.
Sicherheitsmaßnahmen an der Nordringschule
Um die Sicherheitslage an der Nordringschule nach den Weihnachtsferien zu gewährleisten, haben die Schulleitung sowie die Polizei Maßnahmen ergriffen. Die Polizei hat betont, dass die von den Tatverdächtigen ausgehende Gefahr nicht mehr besteht. In den kommenden Tagen wird die Polizei verstärkt vor Ort präsent sein, um das Sicherheitsgefühl der Schüler und Eltern zu stärken. Schülerpsychologinnen werden darüber hinaus den Schulalltag begleiten und für Fragen der Schüler zur Verfügung stehen, wie SWR Aktuell berichtet.
Die Nordringschule ist eine Bildungseinrichtung für Kinder mit Förderbedarf und zeichnet sich durch kleine Klassen von 10 bis 14 Schülern aus, in denen oft Teamunterricht stattfindet. Angesichts der geplanten Gewalttat wurden alle Beteiligten – einschließlich der Eltern der Verdächtigen – in die Ermittlungen einbezogen.
Hintergründe und Prävention
Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf die Hintergründe und das Motiv der Tat. Experten weisen darauf hin, dass Gewalt an Schulen ein komplexes Problem darstellt, das durch zahlreiche Faktoren begünstigt wird. Dazu zählen unter anderem Gruppenzwang, Gewalt in der Familie sowie Rollenunsicherheit. Gemäß den Erkenntnissen von Polizei-Beratung sind Kinder und Jugendliche überproportional häufig Opfer von Gewalt. Präventionsprogramme, wie das „Anti-Bullying-Programm“, gewinnen daher zunehmend an Bedeutung, um Aggressionen und Mobbing in Schulen zu reduzieren.
Solche Programme setzen auf die Stärkung des sozialen Miteinanders und klare Verhaltensregeln. Frühzeitige Intervention und die Einbeziehung aller Beteiligten, einschließlich Lehrern, Eltern und Schülern, sind entscheidend, um einer Ausbreitung von Jugendgewalt entgegenzuwirken. Vor dem Hintergrund der erschreckenden Vorfälle an der Nordringschule ist es dringlicher denn je, präventive Maßnahmen konsequent umzusetzen.