Im Sommer 2024 wurde im Raum Oppenheim im Kreis Mainz-Bingen ein Elektrozaun über eine Strecke von rund 30 Kilometern errichtet. Dieser Zaun hat das Ziel, die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) einzudämmen. Angesichts der bevorstehenden Hochwassergefahr am Rhein hat die Verwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises angekündigt, den Elektrozaun vorübergehend zurückzubauen. Der Rückbau betrifft das Rheinufer von Worms bis Ludwigshafen und soll verhindern, dass Tiere im Zaun verfangen und qualvoll verenden, wie rheinpfalz.de berichtet.
Die Verwaltung plant, den Elektrozaun wieder aufzubauen, sobald die Hochwassergefahr vorüber ist. Ein neuer, permanenter Elektrozaun wird in der Zwischenzeit entlang der B9 bis zur A6 installiert, um die Ausbreitung der ASP von der rechtsrheinischen Seite wirksam zu verhindern. Dabei soll der Eingriff in die Natur und den Straßenverkehr so minimal wie möglich gehalten werden.
Aktueller Stand der ASP-Bekämpfung
Der Aufbau des Elektrozauns dient dazu, die Ausbreitung infizierter Wildschweine einzuschränken. Derzeit gibt es fünf bestätigte Fälle von Afrikanischer Schweinepest im Kreis Mainz-Bingen sowie im benachbarten Kreis Alzey-Worms. Betriebe mit Hausschweinen sind in Rheinland-Pfalz bislang nicht betroffen. Der Zaun wird östlich der Bundesstraße 9 verlaufen und eine mögliche Sperrung von Straßen vermeiden, wie zeit.de ergänzt.
Im Rahmen der ASP-Bekämpfung wurde vor dem Baustart ein 19.000 Hektar großes Gebiet mit Drohnen und Kadaverspürhunden abgesucht. Drohnen mit Wärmebildkameras können vor allem nachts warme Tierkörper erkennen, während spezielle Spürhunde, wie die Australien-Shepherd-Hündin Pebbles, die Suche nach Kadavern unterstützen. Insgesamt sind mehr als 40 Kilometer eines rund 80 Zentimeter hohen Elektrozauns geplant, wobei die Firma Kulturlandschaftsservice Mittelrhein (KLSM) für den Aufbau zuständig ist. Diese kann täglich bis zu fünf Kilometer des Zauns errichten.
Kosten und langfristige Perspektiven
Die Installationskosten des Zauns belaufen sich auf 3.300 Euro pro Kilometer. Die Wartung sowie mögliche Reparaturen werden vom Ministerium übernommen, und der Zaun wird täglich auf Schäden kontrolliert. Der Einsatz des mobilen Elektrozauns, der 2020 vom Land Rheinland-Pfalz beschafft wurde, bedeutet eine neue Strategie im Kampf gegen die ASP.
Die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest wird als langfristige Herausforderung eingeschätzt, insbesondere in Anbetracht der hohen Kosten, die diese Maßnahmen mit sich bringen können. In Brandenburg zeigen frühere Erfahrungen, dass die finanziellen Aufwendungen erheblich sein können, sollte sich die Seuche weiter ausbreiten. Das ASP-Virus verbreitet sich hauptsächlich über Wildschweinbestände in Osteuropa und China, wo viele Hausschweinbestände ebenfalls betroffen sind, informiert agrarheute.com.