Am 9. Januar 2025 wurde bei der Schrottsammlung des Reinhalteverbands „Grüne Tonne“ in Breitenau im Bezirk Neunkirchen eine Handgranate entdeckt. Ein Baggerfahrer machte diesen gefährlichen Fund im Abfallhaufen und alarmierte sofort die Polizei sowie den Entminungsdienst. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass es sich um eine Übungsgranate handelte, die keine unmittelbare Gefahr darstellte, dennoch wurde sie sicher entfernt und vom Entminungsdienst vernichtet. Der Geschäftsführer des Reinhalteverbands, Gerd Hettlinger, äußerte in diesem Zusammenhang seine Besorgnis über die verantwortungsvolle Entsorgung gefährlicher Gegenstände und hob hervor, dass bereits in der Vergangenheit ein ähnlicher Vorfall mit einer Handgranate stattfand.
Ein weiteres, dringliches Problem ist die unsachgemäße Entsorgung von alten Lithium-Ionen-Batterien, wie sie beispielsweise in E-Rollern und E-Fahrrädern verwendet werden. Diese Batterien können leicht Feuer fangen und stellen eine erhebliche Gefahr für die Mitarbeiter der Abfallentsorgung dar. Hettlinger appelliert an die Bevölkerung, solche Batterien stets zur Recyclingstelle zu bringen.
Brandgefahr durch Lithium-Ionen-Akkus
Die Problematik der unsachgemäß entsorgten Lithium-Ionen-Akkus ist nicht auf Breitenau beschränkt. In Hessen kommt es regelmäßig zu Bränden in Müllwagen oder Sortierhallen, die durch falsche Entsorgung dieser Batterien ausgelöst werden. Ein Vorfall im Sommer, bei dem ein brennender Fahrrad-Akku im Müllwagen eine Stichflamme erzeugte, verdeutlicht die Gefahren. Die Entsorger Stephan Pauluth und Ludwig Swidersky mussten die Feuerwehr alarmieren, um den brennenden Akku zu löschen.
Die Situation ist alarmierend: Der Bundesverband der Entsorgungswirtschaft (BDE) berichtet von etwa 30 Bränden pro Tag, die auf falsch entsorgte Lithium-Ionen-Batterien zurückzuführen sind. Diese Brände verursachen jährliche Millionenschäden. Der BDE fordert daher ein Pfandsystem für Akkus und unterstützt ein kürzlich beschlossenes Verbot von Einweg-E-Zigaretten mit Lithium-Ionen-Akkus.
Handlungsbedarf und Appelle zur sicheren Entsorgung
Der Sprecher der Wiesbadener Entsorgungsunternehmen, Frank Fischer, erwartet aufgrund der zunehmenden Zahl von E-Bike-Akkus am Ende ihrer Lebensdauer einen Anstieg der Brände. Die Bevölkerung wird dringend dazu aufgefordert, Akkus korrekt zu entsorgen. Händler sind gesetzlich verpflichtet, alte Batterien anzunehmen. In Frankfurt sind die Situation ähnlich: Die dortige Entsorgungs- und Service GmbH berichtet täglich von Bränden, die durch unsachgemäße Entsorgung verursacht werden.
Die Häufigkeit von Bränden durch Lithium-Ionen-Akkus wird durch die stetig steigende Nutzung dieser Technologie verstärkt. Elektrische Geräte, die von Akkumulatoren betrieben werden, sind heute allgegenwärtig. Der Anstieg im Gebrauch von Akkus macht eine funktionierende Rücknahme- und Verwertungslösung dringlicher denn je. Während Akkus in Geräten wie E-Autos, E-Bikes, Smartphones und Notebooks verwendet werden, bleibt die korrekte Entsorgung oft ein ungelöstes Problem.
Insgesamt verdeutlicht dieser Vorfall in Breitenau und die wiederkehrenden Brände in Hessen die Dringlichkeit, die Bevölkerung über die Risiken und die Notwendigkeit einer ordnungsgemäßen Entsorgung von gefährlichen Materialien wie Handgranaten und Lithium-Ionen-Akkus aufzuklären.
Krone berichtet, dass die Granate sicher entfernt wurde. Zudem beschreibt Hessenschau die aktuellen Herausforderungen bei der Akku-Entsorgung. Schließlich verweist Remondis auf die Notwendigkeit von Rücknahmesystemen für Lithium-Ionen-Akkus.