Im Vorfeld der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar 2025 zeichnen sich deutliche Veränderungen im Spendenverhalten der Parteien ab. Insbesondere die CDU hat im Dezember 2024 einen regelrechten Ansturm an Spenden verzeichnet, der nach dem Ende der Ampel-Koalition zu beobachten ist. Nach Angaben von fr.de erhielt die CDU im besagten Monat allein 5,37 Millionen Euro, was fast dem Zehnfachen der 550.001 Euro entspricht, die die SPD in derselben Zeit sammelte. Die CSU erhielt zudem 631.000 Euro, sodass sich die Gesamtspenden der Union auf etwa 6 Millionen Euro summierten.
Die FDP konnte sich über 2,77 Millionen Euro freuen, während die Grünen nur 957.052 Euro einsammelten. In Hessen, wo die CDU ebenfalls stark ist, flossen rund 850.000 Euro in die Kassen der Partei, was etwa einem Sechstel der bundesweiten Spenden entspricht.
Großspender in der CDU
Unter den Großspendern sticht die Deutsche Vermögensberatung hervor, die der CDU eine Spende von 600.000 Euro zukommen ließ. Auch die BMW-Erben Susanne Klatten und Stefan Quandt haben sich an der Spendenkampagne beteiligt, indem sie jeweils 50.001 Euro an die CDU spendeten. Klatten ist als reichste Frau Deutschlands bekannt und ihr Vermögen wird auf über 27 Milliarden Dollar geschätzt.
Zusätzlich gab es weitere bemerkenswerte Spenden: Der deutsch-amerikanische Milliardär Stephen Orenstein und seine Frau Petra spendeten am 5. Dezember 2024 jeweils 50.000 Euro an die CDU. Orenstein, der 2 Milliarden Dollar Vermögen besitzt, war lange in der Logistikbranche tätig und hatte zuvor bereits 2018 die CDU unterstützt. Auch die Brüder Andreas und Thomas Strüngmann, die über 11 Milliarden Dollar verfügen, haben der CDU 170.000 Euro gespendet.
FDP und andere Parteien
Die FDP, die ebenfalls von Großspendern unterstützt wird, erhielt 350.000 Euro von der Deutschen Vermögensberatung. Gemeinsam mit den 100.000 Euro Spenden, die CSU, Grüne und die SPD ebenfalls von der Vermögensberatung erhielten, zeigt sich ein klarer Trend zu intensiveren Finanzierungsanstrengungen im politischen Raum nach dem Ende der Ampel-Koalition. Während die AfD und die Linke in Hessen keine Spenden erhielten, erhielt die Linke eine kleinere Spende von 68.038 Euro von Campact.
Ein Blick auf die Entwicklungen in 2024 zeigt, dass die Gesamtspenden an Parteien bis zum Jahresende voraussichtlich 15,2 Millionen Euro erreichen werden. Dies bedeutet eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den 12,4 Millionen Euro, die im Wahljahr 2021 gespendet wurden, wie abgeordnetenwatch.de anführt.
Die Regelungen in Bezug auf Parteispenden sehen vor, dass Spenden über 50.000 Euro umgehend an die Bundestagspräsidentin gemeldet werden müssen, die diese dann veröffentlicht. Kritiker bemängeln jedoch, dass der Großteil der Spenden unterhalb dieser Schwelle bleibt und bisher oft unbekannt war. Die GRECO hat Deutschland zudem aufgefordert, die Transparenz bezüglich der Spenden schneller herzustellen.
Zusammengefasst verdeutlichen die jüngsten Entwicklungen im Spenden geschehen, dass die finanzielle Unterstützung von Parteien an Dynamik gewonnen hat. Insbesondere die CDU profitiert von den Zuwendungen wohlhabender Geldgeber, während andere Parteien dringender auf mehr Transparenz und soziale Gerechtigkeit drängen müssen.