Die Globus-Gruppe befindet sich in einer dynamischen Phase, nachdem bekannt wurde, dass fünf ihrer Filialen, darunter Standorte in Bedburg, Chemnitz, Essen, Neubrandenburg und Wesel, an Kaufland verkauft werden. Diese Maßnahme wurde als Reaktion auf wirtschaftliche Herausforderungen ergriffen, die das Unternehmen seit einiger Zeit belasten. Laut der Saarbrücker Zeitung zeigen die betroffenen Märkte eine geringere Kundenakzeptanz des Verkaufskonzepts als gewünscht.
Andreas Obenauer, der neue Leiter des Non-Food-Bereichs bei Globus, steht vor einer anspruchsvollen Gelgenheit. Er tritt seine Stelle am 1. März an und soll das Unternehmen strategisch neu ausrichten, das zuletzt 65 Standorte betrieb. Der Posten war seit Mitte 2024 vakant, nachdem Sven Möller das Unternehmen verlassen hatte. Obenauer bringt umfangreiche Erfahrung mit, insbesondere aus seiner Zeit bei Kaufland und M-Preis in Österreich.
Sanierungsaufwand und Marktanteile
Der Verkauf der fünf Standorte war nicht nur finanziell motiviert, sondern auch aufgrund hoher Sanierungskosten, die sich auf bis zu 30 Millionen Euro summieren könnten. Die t-online erklärte, dass die betroffenen Filialen wirtschaftlich nicht tragfähig waren.
Zudem ist zu erwähnen, dass das Bundeskartellamt in Neubrandenburg den Verkauf an Kaufland zunächst verhinderte, was auf Bedenken zur Marktbeherrschung hinweist. Globus plant, auch weiterhin in diesem Markt präsent zu bleiben und führt Gespräche über mögliche Umstrukturierungen.
Marktüberblick und Zukunftsaussichten
In der derzeit angespannten Lage des deutschen Lebensmitteleinzelhandels, der 2022 Umsätze von etwa 252 Milliarden Euro erzielte, hat sich die Kundenwahrnehmung erheblich verändert. Auch wenn Globus im April 2021 einige Standorte der insolventen Real-Kette übernommen hatte, um seine Präsenz von 49 auf 65 Filialen zu erhöhen, sind die neuen Herausforderungen nicht zu unterschätzen. Mit einem stabilen Mitarbeiterstamm von rund 20.000 ist Globus nach wie vor ein wesentlicher Akteur im Markt. Kaufland hingegen betreibt über 770 Märkte und beschäftigt etwa 90.000 Mitarbeiter, verfügt jedoch über kein eigenes Gastronomieangebot.
Die Herausforderungen im Lebensmitteleinzelhandel sind nicht isoliert. Die Verbraucher in Deutschland gaben 2023 über 290 Milliarden Euro für Nahrungsmittel und Getränke aus, was zeigen könnte, dass trotz steigender Preise und eines intensiven Wettbewerbs das Interesse an hochwertigen Lebensmitteln nicht abnimmt. Laut Statista zeigen die Statistiken, dass der Online-Handel zunehmend an Bedeutung gewinnt, wodurch die Strukturen der stationären Handelsketten weiter unter Druck geraten.