Am Freitagmorgen müssen Autofahrer auf der Leverkusener Brücke mit erheblichen Verzögerungen rechnen. Grund dafür sind mehrere Unfälle, die am Donnerstagabend aufgrund herabfallenden Eises von den Brückenpfeilern stattfanden. Wie die Rundschau Online berichtet, verunfallten insgesamt vier Pkw ab 17.30 Uhr, wobei Blechschäden entstanden. Glücklicherweise gab es hierbei keine schweren Verletzungen.
Um die Sicherheit zu gewährleisten, sperrte die Polizei die rechten Fahrspuren sowie die Geh- und Radwege. Trotz der angespannten Situation verlief die Nacht jedoch ohne weitere Vorfälle auf der Brücke. Unklar bleibt, wann die gesperrten Bereiche wieder freigegeben werden können. Die Behörden hoffen auf steigende Temperaturen, die eine Besserung der Wetterbedingungen bringen könnten. Der Deutsche Wetterdienst warnt allerdings vor weiterem Schneefall und Glatteis bis Freitagmorgen.
Winterliche Gefahren und Vorsichtsmaßnahmen
In Nordrhein-Westfalen hat anhaltender Schneefall zu zahlreichen Unfällen geführt, die zum größten Teil glimpflich verliefen. Der ADAC Nordrhein appelliert an die Autofahrer, das Auto stehenzulassen, wenn dies nicht unbedingt notwendig ist. Bereits in den frühen Morgenstunden war der Winterdienst in Köln aktiv, unterstützt von den Abfallwirtschaftsbetrieben AWB, die mit mehreren Hundert Beschäftigten im Großeinsatz waren. Dennoch kam es zu Verspätungen im KVB-Betrieb von bis zu 20 Minuten aufgrund der widrigen Witterungsbedingungen.
Interessanterweise schreibt RTL, dass diese Brücke nicht nur in diesen winterlichen Wetterbedingungen ein Problem darstellt. Ein schwerer Vorfall ereignete sich bereits am 29. August 2024, als ein 22-jähriger Bauarbeiter auf der Leverkusener Rheinbrücke von einem herabfallenden Eisenteil erschlagen wurde. Zwei weitere Arbeiter erlitten bei diesem Unglück lebensgefährliche Verletzungen.
Brückenbau und Sicherheit
Die Feuerwehr war damals mit zahlreichen Kräften im Einsatz, nachdem zahlreiche Notrufe eingegangen waren. Der Kran, von dem das Eisenteil fiel, wurde als beschädigt und nicht standfest eingestuft. Die Autobahn A1 wurde in beide Richtungen gesperrt, was zu einem massiven Stau führte. Am Nachmittag entschieden die zuständigen Statiker, dass keine zusätzliche Sicherung des Krans erforderlich sei, was zur Wiederfreigabe der Autobahn führte.
Die Leverkusener Brücke steht zudem im Fokus, da sie neu gebaut wird. Die alte Brücke, die aus den 1960er Jahren stammt, sei marode. Das erste neue Brücken-Teilstück wurde bereits im Februar 2024 für den Verkehr freigegeben. Der Abriss der alten Brücke und der Bau des zweiten Teilstücks sollen bis 2027 andauern.
Die Ängste hinsichtlich der Sicherheit von Brücken sind nicht unbegründet. Laut Informationen des Deutschlandfunks weisen zahlreiche deutsche Autobahnbrücken erhebliche Mängel auf. Der Vorsitzende der Bundesgütegemeinschaft, Marco Götze, fordert mehr politisches Handeln und Investitionen. Über 3.700 Brücken wurden bewertet, wobei 1.382 die Zustandsnote „ausreichend“ und 378 als „nicht ausreichend“ beurteilt wurden. Ein solches Ergebnis wirft Fragen zur Sicherheit und Instandhaltung der Infrastruktur auf.