Die Anklage gegen Hassan (40) und Maryam M. (34) wegen Mordes an ihrer 15-jährigen Tochter Roqia hat in Rheinland-Pfalz für Schlagzeilen gesorgt. Laut den Informationen von Bild geschah das Verbrechen vor einem halben Jahr. Roqia wurde am Ufer des Rheins in Worms tot aufgefunden, nachdem sie in einem hilflosen Zustand betäubt und gewürgt wurde.
Die Staatsanwaltschaft Mainz bringt den Eltern gemeinschaftlichen, heimtückischen Mord zur Last. So soll die Mutter ihrer Tochter am 15. Juni 2024 zwei Tabletten eines opioidhaltigen Medikaments verabreicht haben, was Roqia in einen wehrlosen Zustand versetzte. Weiterhin fuhren die Eltern mit ihrer Tochter nach Worms-Rheindürkheim, wo sie ihr weitere Medikamente gaben.
Todesursache und Ermittlungen
Roqia starb schließlich durch Ertrinken, kombiniert mit Gewalteinwirkung gegen ihren Hals. Die Obduktion ergab deutliche Anzeichen von Gewalt, darunter Einblutungen an der Halsmuskulatur sowie Blutergüsse am Oberkörper, den Armen und Beinen. Nach Angaben von Tagesschau zeigt die Anklage, dass die Eltern mit dem Lebenswandel von Roqia unzufrieden waren und diese als Bedrohung für das Familienleben betrachteten.
Religiöse oder kulturelle Hintergründe wurden von der Staatsanwaltschaft nicht als Hauptmotiv identifiziert. Vielmehr ist zu vermuten, dass die Eltern mit der Entwicklung ihrer Tochter nicht einverstanden waren. Der Vater, der bereits vor diesem Vorfall wegen Gewalt gegen seine Ehefrau in Erscheinung trat, wird von der Mutter selbst als mutmaßlicher Täter bezeichnet. Diese meldete sich nach dem Verbrechen bei der Polizei und teilte mit, dass ihr Mann Roqia gewürgt habe.
Rechtslage und gesellschaftlicher Kontext
Die beiden Angeklagten befinden sich derzeit in Untersuchungshaft, während das Landgericht Mainz über den Prozessbeginn entscheiden wird. Der Fall wirft nicht nur Fragen zu familiären Strukturen und Gewaltdynamiken auf, sondern steht auch im Kontext einer steigenden Gewaltkriminalität in Deutschland. So berichtete BMI über einen Anstieg der Gewaltdelikte um 8,6 Prozent im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr.
Die Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik verdeutlicht, dass besonders der Anstieg von Fällen, bei denen die Tatverdächtigen nichtdeutscher Herkunft sind, besorgniserregend ist. Dies verstärkt die Diskussionen um Integrationsfragen und die gesellschaftliche Sicherheit. Die brutalen Umstände, die zum Tod von Roqia führten, werfen zudem ein Schlaglicht auf das Thema Kindesmissbrauch und elterliche Gewalt, welches dringender Beachtung bedarf.