In der Silvesternacht ereignete sich ein verheerender Brand im historischen Lokschuppen in Neuwied-Engers, der die gesamte lokale Karnevalsgemeinschaft erschütterte. Der Brand führte zur vollständigen Zerstörung von Karnevalswagen und Fastnachtsdekorationen, die dort gelagert waren. Dieser Vorfall hat nicht nur die Große Engerser Karnevalsgesellschaft (GEK) getroffen, deren gesamte Karnevalswagen nun nur noch als verrußte Stahlrahmen vorhanden sind, sondern auch andere Vereine, wie den Bürger- und Kirmesverein, die ebenfalls ihre Materialien in dem Lokschuppen gelagert hatten. Feuerwehrleute wurden bei den Löscharbeiten verletzt, was die Tragweite dieses Unglücks unterstreicht. Brandursache könnte eine Silvesterrakete gewesen sein, die die Aufräumarbeiten, die mittlerweile im Gange sind, zusätzlich kompliziert.Merkurist berichtet, dass die Stimmung in den betroffenen Vereinen zwischen Verzweiflung und Entschlossenheit schwankt.
Um die dramatischen Folgen des Brandes abzumildern, haben sich die betroffenen Vereine zusammengeschlossen, um zwei Benefizsitzungen zu organisieren. Diese Veranstaltungen, in denen unter anderem Tanzgruppen, Redner und Musiker auftreten werden, dienen der Geldsammlung für die Geschädigten. Die erste Sitzung ist bereits ausverkauft, während für die zweite Sitzung im Februar noch rund hundert Karten verfügbar sind.
Der Veranstaltungsort ist die Stadthalle in Neuwied, die bis zu 480 Plätzen pro Veranstaltung bietet. Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern werden direkt an die betroffenen Vereine weitergeleitet. Dies ist ein bemerkenswerter Ausdruck von Solidarität, insbesondere angesichts der vorherigen Konkurrenz unter den verschiedenen Stadtteilvereinen. SWR berichtet, dass der Oberbürgermeister Jan Einig (CDU) am Neujahrstag mit den Vereinsvertretern zusammentraf, um über den Wiederaufbau und die Zukunft der Vereine zu sprechen.
Die Bedeutung des Lokschuppens
Der Lokschuppen war nicht nur Lagerort für wichtige Materialien, sondern auch eine beliebte Party-Location. Ansgar Schunkert, der Vorsitzende der GEK, hat seine Trauer über den Verlust der Tradition zum Ausdruck gebracht. Der Lokschuppen war ein zentrales Element der Fastnachtsvorbereitungen und das Fehlen der Bühnenbilder und Hallendekoration bei den bevorstehenden Veranstaltungen ist ein herber Schlag für die Karnevalskultur in der Region. Für viele ist die erste Saalveranstaltung in eineinhalb Wochen bereits ohne Bühnenbild und die gewohnte Festlichkeit geplant.
Die Solidarität unter den Vereinen ist in dieser schwierigen Zeit bemerkenswert. Unterstützungen wie Ausleihe von Wagen und Dekoration wurden angeboten, während die Aufräumarbeiten im Lokschuppen weiterhin andauern. Auch die Pläne von Maik Fischer, dem Ersten Vorsitzenden des Bürgervereins Engers, für seinen bevorstehenden 50. Geburtstag stehen in der Schwebe, was das Ausmaß der Auswirkungen des Brandes verdeutlicht. Merkurist hebt hervor, dass die Realisierung eines Wiederaufbaus in Form einer kleineren, moderneren Halle eine mögliche Aussicht sein könnte, auch wenn die Größe des Lokschuppens in der alten Form wohl nicht wieder erreicht werden kann.