Dr. Dorothee Dill, Klinikdirektorin der Hautklinik der Märkischen Kliniken in Lüdenscheid, begeisterte mit ihrem Vortrag an der UMCH-Universitätsmedizin Hamburg. Dabei sprach sie über das Thema „Externe Therapie bei Hauterkrankungen sowie bei gesunder Haut“. Vor einem vollbesetzten Auditorium vermittelte Dr. Dill praxisnahe Einblicke in der Anwendung und Wirkungsweise dermatologischer Präparate. Besonders waren die Studierenden daran interessiert, den Aufbau der menschlichen Haut und die Ursachen von Juckreiz kennenzulernen.
Im Rahmen des Vortrags behandelte Dr. Dill verschiedene Hauterkrankungen, darunter Infektionen und chronische Entzündungen. Anhand anschaulicher Fallbeispiele erklärte sie, warum fetthaltige Salben bei frischen, nässenden Hautinfektionen, wie beispielsweise Windpocken, ungeeignet sind. Zudem stellte sie spezifische Möglichkeiten zur Behandlung von Schuppenflechte und Neurodermitis vor.
Exkursion in die Dermatologie
Ein besonderes Highlight war die Hand-on-Möglichkeit für die Studierenden: Dr. Dill brachte verschiedene dermatologische Präparate mit, die die Teilnehmenden ausprobieren und begutachten konnten. Auf diese Weise konnten sie Unterschiede in Konsistenz und Fettgehalt der Präparate spüren und deren Wirkung auf der Haut direkt erleben. Der Austausch unter den Studierenden brachte interessante Erkenntnisse zur individuellen Hautwahrnehmung und -beschaffenheit.
Allgemeine Informationen zur Schuppenflechte wurden ebenfalls thematisiert. Diese chronische Hauterkrankung ist nicht heilbar, doch es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten, die zur Linderung der Symptome beitragen. So wird zum Beispiel seit vielen Jahren die Behandlung mit Lasertherapie eingesetzt. Dabei kommt das Excimer-Pulsed-Light (EPL®) System zur Anwendung, das durch punktuelle Bestrahlung der betroffenen Hautareale mit UVB-Licht entzündete Flecken abheilen lässt. In der Regel sind mehrere Sitzungen notwendig.
Vielfalt der Behandlungsmöglichkeiten
Eine Kombination von Lichttherapie und Salztherapie zeigt sich als besonders effektiv. Diese Therapie nutzt salzhaltiges Wasser, das positive Effekte auf die Schuppenflechte hat. Auch wenn immer wieder Rückfälle auftreten können, ist eine zeitnahe Behandlung eines erneuten Ausbruchs entscheidend, um eine starke Ausbreitung zu verhindern. Dr. Dill erklärte, dass zur innerlichen Behandlung von Schuppenflechte Arzneimittel wie Methotrexat (MTX) und Ciclosporin eingesetzt werden können. MTX wird in niedrigen Dosen verwendet und unterdrückt das Immunsystem, während Ciclosporin bei schwersten therapieresistenten Formen eingesetzt wird.
Des Weiteren stellte sie biologische Therapien vor, die bei Patienten zum Einsatz kommen, bei denen klassische systemische Therapien oder Lichttherapie versagen. Die Kosten für die Behandlung mit Biologika können beträchtlich sein und betragen bis zu 25.000 Euro pro Jahr. Ärzte sind verpflichtet, günstigere Therapieoptionen auszuschöpfen, bevor zu diesen hochpreisigen Varianten gegriffen wird.
Dr. Dill schloss ihren Vortrag mit einem Hinweis auf die lange Liste effektiver Medikamente, die für die Behandlung von Schuppenflechte zur Verfügung stehen. Dazu zählen unter anderem TNF-α-Blocker wie Etanercept (Enbrel®) und Adalimumab (Humira®) sowie der Interleukin-12/23-Antikörper Ustekinumab (Stelara®), der speziell für mittelschwere und schwere Psoriasis vulgaris empfohlen wird.
Die Veranstaltung war nicht nur für die angehenden Mediziner von großem Nutzen, sondern bot auch wertvolle Einblicke in moderne Behandlungsmethoden der Dermatologie. Lokaldirekt berichtet, dass solche Vorträge essenziell für die Ausbildung von Medizinstudenten sind, um praktische Kenntnisse zu erwerben und sich mit aktuellen Therapiemöglichkeiten auseinanderzusetzen.
Das Team der Hansa Klinik hat in diesem Kontext auch umfassende Informationen über die Schuppenflechte bereitgestellt, und zudem beschreibt ein Artikel auf Hautarzt München die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und deren Vor- und Nachteile.