Am 11. Januar 2025 verwandelt der Jazz-Pianist Helmut Fischer den Parksaal in Bad Salzhausen in einen Ort voller musikalischer Vielfalt. Unter dem Motto „Mare mediterrane“ präsentiert er ein Konzert, das Klassik, Jazz, Balkanmusik sowie Eigenkompositionen und Arrangements umfasst. Unterstützt wird Fischer von Vassily Dück, der das Bajan spielt, und dem Posaunisten Andreas Jamin, was das Crossover-Programm besonders bereichert. Der Auftritt ist das Resultat einer über einjährigen Planung und verspricht eine aufregende musikalische Reise.
Helmut Fischer, der seine Studien in Wien absolvierte, blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück. Er spielte an bedeutenden Institutionen wie der Volksoper und im Burgtheater. Als musikalischer Leiter am Volkstheater wechselte er 2001 aus persönlichen Gründen nach Hessen. Seitdem konzertiert er dort als Solist und in verschiedenen Formationen. Zudem betreibt er eine Musikwerkstatt in Lich, wo er nicht nur selbst kreativ tätig ist, sondern auch die regionale Musikkultur fördert.
Die Mitwirkenden
Besonders erwähnenswert ist Vassily Dück, der durch sein Crossover-Programm „Schach-Matt“ mit dem Geiger Robert Varady bekannt wurde. Andreas Jamin hingegen ist nicht nur in Bad Salzhausen aktiv, sondern auch an den Theatern von Gießen und Marburg tätig und als Mitglied der Band Captain Overdrive bekannt.
Die musikalische Zusammenarbeit zwischen Fischer und Jamin reicht bis ins Jahr 2012 zurück, als sie gemeinsam am Stadttheater Gießen an der Inszenierung von „Macbeth“ arbeiteten. Diese Aufführung wurde sogar zu einem internationalen Tanzfest nach China eingeladen, wo die beiden Musiker in Peking und Ürümqi auftraten. Fischer berichtete von der überwältigenden Gastfreundschaft der Chinesen und dem großen Interesse an europäischer Kultur.
Einfluss und Präsenz
Fischer schätzt die kulturellen Projekte in seiner ländlichen Umgebung und hat bereits an verschiedenen Veranstaltungen in Bad Salzhausen teilgenommen. 2018 war er Dialogpartner des Bildhauers Axel Wilisch und trat 2020 im Rahmen der Reihe „Sommerabend im Park“ auf, wo er bei „Dr. Liebigs Experimentierkasten“ mitwirkte. Diese lokalen Engagements stehen in starkem Kontrast zu seinen internationalen Auftritten, die bedeutende kulturelle Brücken schlagen.
Diese kulturellen Austauschprozesse verdeutlichen, wie wichtig die globale Perspektive in der Musik ist. Wie auch der Doktorand Mikkel Vad von der University of Minnesota in seiner Forschungsarbeit über den Einfluss des Jazz auf die europäische Musik feststellt, gibt es eine wesentliche Verbindung zwischen dem europäischen und dem amerikanischen Jazz. Diese Forschung hebt die kulturellen Implikationen der europäischen Adaption von hauptsächlich afroamerikanischer Musik hervor und zeigt auf, dass Jazz viel globaler ist als allgemein wahrgenommen wird. Vad argumentiert, dass es entscheidend ist, die feinen Unterschiede zwischen Wertschätzung und Aneignung in diesen kulturellen Austauschprozessen zu verstehen.
Mehr Informationen über die Veranstaltung sowie über die Musiker können auf den Webseiten von fnp.de und nidda.de nachgelesen werden. Darüber hinaus lohnt sich ein Blick auf die Forschung von University of Minnesota, die die globalen Zusammenhänge und kulturellen Wechselwirkungen im Bereich des Jazz beleuchtet.