Am 6. Januar 2025 erlebte ein 88-jähriger Mann in Hamm einen ernsthaften Schreck nach dem Verlust einer hohen dreistelligen Geldsumme und eines Sparbuchs während des Sturmtiefs „Bernd“. Der Senior hatte das Bargeld und das Sparbuch in einen Umschlag gesteckt und in der Innentasche seiner Jacke aufbewahrt. Als er den Kofferraum seines Autos öffnete, wurde der Umschlag von einem Windstoß hinweggefegt. Glücklicherweise fanden ihn zwei ehrliche Finderinnen, Nahide Y. und ihre Tochter Ela, auf einem Parkplatz des Maxi-Centers in Werries.
Die Finderinnen bemerkten die Geldscheine und das nasse Sparbuch und sammelten die Funde auf. Sie brachten alles zur Polizei Hamm, wo die Beamten schnell in der Lage waren, den rechtmäßigen Besitzer des Geldes anhand des Sparbuchs zu identifizieren. Der Senior war zunächst besorgt, als die Polizei seine Ehefrau kontaktierte, da sie misstrauisch war. Doch nach der Rückgabe des Sparbuchs und von 730 Euro Bargeld, von denen ein Teil leider nicht mehr gefunden werden konnte, war die Erleichterung groß.
Ehrlichkeit wird belohnt
Die Finderinnen wurden für ihre Ehrlichkeit mit einem Finderlohn von 100 Euro belohnt, eine Geste, die von den Eheleuten mit einer handgeschriebenen Dankeskarte gewürdigt wurde. Nahide Y. betonte, dass es für sie nie in Frage gekommen wäre, den Fund zu behalten. Diese Einstellung spiegelt das grundlegende Prinzip des Fundrechts wider, dass Funde mit einem Wert über 10 Euro gemeldet werden müssen, wie test.de erklärt. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sehen vor, dass Finder verpflichtet sind, ihre Funde so schnell wie möglich abzugeben.
Im Maximierungsfalle des Finderlohns haben finderfreundliche Gesetze in Deutschland klare Regelungen getroffen. Bei Werten bis 500 Euro beträgt der Finderlohn 5 Prozent, bei höheren Beträgen reduziert sich dieser auf 3 Prozent. Eine wichtige Anmerkung, die auch auf merkur.de dokumentiert ist, zeigt, dass eine Finderin in Bad Wiessee kürzlich eine Geldbörse mit über 17.000 Euro fand und dafür einen Finderlohn von 500 Euro erhielt.
Der Fall in Hamm steht exemplarisch für die Bedeutung von Ehrlichkeit und Integrität. Wenn Funde gemacht werden, können sie über verschiedene offizielle Stellen wie die Polizei oder das Fundbüro gemeldet werden. Finder sollten auch den genauen Fundort und die Zeit angeben, um ihre Ansprüche geltend machen zu können. Bei Unsicherheit, wie bei dem Verlust eines Haustiers, müssen auch solche Funde umgehend gemeldet werden, wodurch die Gemeinde sich um die Unterbringung kümmert.
Die aktuelle Saga dieser ehrlichen Finderinnen zeigt uns, dass in einer Zeit schneller Veränderungen und Herausforderungen, menschliche Tugenden wie Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft von unschätzbarem Wert sind.