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Montag, 13. Januar 2025

Borussia Düsseldorf dominiert Mühlhausen und bleibt Tabellenführer!

Borussia Düsseldorf gewinnt 3:0 gegen Mühlhausen. Timo Boll könnte am 13. Januar sein Abschiedsspiel erleben.

Kiel gegen Dortmund: Schlacht um die Punkte am letzten Hinrunden-Spieltag!

Borussia Dortmund tritt am 13.01.2025 gegen Holstein Kiel an, während Grippefälle das Team belasten. Bundesliga-Showdown um 18:30 Uhr.

Rettungseinsatz in Beckingen: Kind zwischen Mauern festgeklemmt!

Im Merzig-Wadern retteten 25 Einsatzkräfte ein Kind zwischen Mauern. Zudem stieg die Kriminalität in Beckingen 2022 um 16,2 %.

Nachhaltige Mode: Darmstädter:innen entdecken umweltbewusstes Shoppen!

Am vergangenen Samstag nahmen über 20 Darmstädter:innen an einer Informationsveranstaltung zum Thema nachhaltiges Shoppen teil, die von Weltladen, Gemeinwohl-Ökonomie und Transition Town Darmstadt organisiert wurde. Die Veranstaltung, bekannt als „Nachhaltige Stadtführung“, startete mit einem interaktiven Spiel über die Herstellung deutscher Mode. Viele Teilnehmer waren sich bereits bewusst, dass die große Mehrheit deutscher Bekleidung in Bangladesch produziert wird. Die Inhaberin von Numero 5, Annalisa Calvisi, hat selbst Erfahrung als Näherin in Italien und informierte zudem über die drängenden Umweltprobleme, die mit der Modeproduktion einhergehen. Besonders eindrücklich war der Hinweis, dass zur Herstellung eines einzigen Baumwoll-T-Shirts gewaltige 2700 Liter Wasser benötigt werden, wodurch die Nachhaltigkeitsproblematik noch deutlicher wird.

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Annika Waymann, eine der Referenten der Führung, berichtete über die Umweltkatastrophe des Aralsees, die stark mit der Baumwollproduktion in Verbindung steht. In Bangladesch ist die Situation für viele Näherinnen besorgniserregend: Bei einer Wochenarbeitszeit von 60 Stunden verdienen einige gerade einmal 94 Euro pro Monat. Diese Bedingungen bringen viele Menschen in eine Prekarität, während deren Familien oft in Wellblechhütten ohne sicheren Zugang zu Wasser leben.

Nachhaltige Alternativen und lokale Initiativen

Waymann empfahl, Secondhand-Kleidung zu kaufen, um die Umweltbelastung durch die Bekleidungsindustrie zu reduzieren. In Darmstadt gibt es bereits Geschäfte, die sich auf gebrauchte Kleidung spezialisiert haben, darunter Djavas Vintage und Vinty Vibes. Außerdem stellte sie die Wandelkarte von Transition Darmstadt vor, die über 96 Adressen für Unverpackt- und Umsonstläden sowie Selbsthilfeinitiativen listet. Diese Wandelkarten sind im Weltladen und im Darmstadt-Shop erhältlich oder können online als PDF heruntergeladen werden.

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Eine der nächsten Führungen findet am 7. Februar um 17 Uhr am Stadtkirchplatz statt, wo weitere Initiativen wie Heinerbike und Heinerleih vorgestellt werden. Letztere ermöglichen das Ausleihen von Werkzeugen gegen eine geringe Gebühr, während Heinerbikes kostenlos nutzbare Lastenräder zur Verfügung stellen.

In einem größeren Kontext steht die Bekleidungsindustrie unter zunehmendem Druck, umweltfreundlicher zu wirtschaften. Laut einer aktuellen Studie gehen in Deutschland rund 25 Prozent aller Online-Bestellungen zurück, wobei über 80 Prozent der Retouren Bekleidungsartikel sind. Der häufigste Grund für Rücksendungen ist, dass die Kleidung nicht passt. Initiativen wie die von Hayley McDonald, die bei „ACS Clothing“ in Glasgow arbeitet, setzen sich intensiv für nachhaltigere Praktiken in der Textilbranche ein. McDonald verfolgt die Idee, zurückgesendete Waren zu reinigen, zu reparieren und über Plattformen wie eBay wiederzuverkaufen, um die Lebensdauer der Kleidungsstücke zu verlängern und Abfall zu vermeiden.

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Ein globales Problem

Die globale Textilproduktion hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten nahezu verdoppelt und wird bis 2030 laut EU-Vorhersagen fast dreimal so hoch sein. Diese Entwicklung hat dramatische Auswirkungen auf die Umwelt, da der Bekleidungssektor etwa zehn Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verursacht. Angesichts dieser Zahlen wird die Bedeutung von Kreislaufwirtschaft und nachhaltigem Konsum immer offensichtlicher. Die EU hat daher mit der Ökodesign-Verordnung nicht nur das Vernichten unverkaufter Kleidung und Schuhe untersagt, sondern auch Programme gefördert, die sich mit Recycling, Upcycling und der Entwicklung biobasierter Materialien befassen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl lokale Initiativen in Darmstadt als auch internationale Geschäftsideen und EU-Strategien darauf abzielen, den Ressourcenverbrauch in der Textilproduktion zu reduzieren und ein Umdenken im Konsumverhalten zu schaffen. Die nächste Stadtführung ist eine Gelegenheit, sich noch weiter mit diesen Themen auseinanderzusetzen und Bewusstsein für die Auswirkungen der Modeindustrie zu schaffen.

Weitere Informationen, Referenzen & Quellen:

https://www.fr.de/rhein-main/darmstadt/nachhaltig-einkaufen-leicht-gemacht-in-darmstadt-93513266.html
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/online-shopping-retouren-nachhaltigkeit-mode-plan-b-100.html

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