Das Museum St. Wendel lädt zu einem besonderen Höhepunkt seiner laufenden Ausstellung ein. Am 14. Januar 2025 wird dort eine spezielle Veranstaltung stattfinden, die die künstlerische und kulturelle Geschichte der Stadt in den Fokus rückt. Besonders hervorgehoben wird das Leben von Philipp Jakob Riotte, der in den 1830er Jahren in Wien aktiv war und für seine Klarinettenkonzerte sowie Musik für Kinderballette bekannt wurde. Diese musikalische Hommage wird durch die Aufführung einer Sonate für Klavier und Violine ergänzt, die Herzogin Luise von Sachsen-Coburg und Saalfeld gewidmet ist, eine bedeutende Persönlichkeit der Stadtgeschichte von St. Wendel.
Herzogin Luise, die von 1800 bis 1831 lebte, verbindet eine interessante und zugleich tragische Geschichte mit St. Wendel. Aus ihrer Ehe mit Herzog Ernst von Sachsen-Coburg-Saalfeld gingen die Söhne Ernst und Albert hervor, letzterer wurde als Prinzgemahl von Königin Viktoria von England bekannt. Die zwischen dem Ehepaar bestehenden Konflikte führten letztlich zu einer Trennung, die 1824 in ihre „Verbannung“ nach St. Wendel mündete. In der Ausstellung sollen Zitate aus ihren Briefen sowie ein Stop-Motion-Film von Lydia Kaminski, der ihr Leben in einem bürgerlichen Umfeld thematisiert, gezeigt werden.
Das Erbe des heiligen Wendelin
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung ist dem heiligen Wendelin gewidmet, dem Namensgeber der Stadt. Wendelin war ein Teil der iro-schottischen Missionsbewegung im 6. bis 8. Jahrhundert. Seine Legende, die im 10. Jahrhundert zu einer Wallfahrtsbewegung zu seinem Grab führte, wird durch einen 21-teiligen Gemäldezyklus aus dem frühen 18. Jahrhundert im Museum anschaulich dargestellt. Dieser Zyklus erzählt die Lebensgeschichte des heiligen Wendelin basierend auf einer Legende von 1704.
Ein besonders innovatives Element der Ausstellung ist die Medienstation „Rad der Zeit“. Sie bietet den Besuchern einen chronologischen Überblick über die Stadtgeschichte, angereichert mit unterstützenden Abbildungen und Texten. Eine ergänzende Wandinstallation sorgt zudem für einen spannenden Austausch zwischen digitaler und analoger Wissensvermittlung.
Moderne Ausstellungsarchitektur
Die Ausstellungskonzeption wurde in Zusammenarbeit mit Dr. Anja Kalinowski entwickelt. Für die moderne Ausstellungsarchitektur zeichnet das Büro für Museumsgestaltung Schwarz-Düser aus Karlsruhe verantwortlich. Deren Entwurf beinhaltet analoge Mitmachstationen und gemütliche Sitzgelegenheiten, die das Besuchserlebnis zusätzlich bereichern.
Diese einmalige Kombination aus Geschichte, Musik und zeitgenössischer Kunst lädt nicht nur zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ein, sondern bietet auch Raum für kreative Interaktion. Wie WNDN berichtet, stellt die Veranstaltung eine wertvolle Gelegenheit dar, die facettenreiche Kultur der Region zu erleben.
Für Interessierte, die nicht persönlich an der Ausstellung teilnehmen können, bietet museum.de virtuelle Rundgänge an, um auch aus der Ferne einen realitätsnahen Eindruck des Museums und seiner Angebote zu erhalten. Im Rahmen dieser digitalen Erfahrung werden umfassende Informationen über die verschiedenen Exponate und deren historische Hintergründe bereitgestellt.