Der Kreis Olpe hat erneut den Preis „Kein Platz für Extremismus und Rassismus“ ausgeschrieben, der alle zwei Jahre verliehen wird. Ziel dieses Preises ist es, Engagement für ein friedliches und tolerantes Zusammenleben zu würdigen sowie den Einsatz gegen Extremismus und Rassismus zu fördern. 2025 werden Preisträger gesucht; Bewerbungen und Vorschläge sind bis zum 31. März möglich. Die Interessierten sind aufgerufen, ihre Projekte und Engagements zu beschreiben und Zielgruppen sowie Kooperationspartner zu benennen.
Der Preis, der 2019 ins Leben gerufen wurde, hat in der Vergangenheit drei Preisträger ausgezeichnet: Im Jahr 2019 erhielt die Initiative „Jüdisch in Attendorn“ die Ehrung für ihre Verdienste um das jüdische Erbe und die Kultur. 2021 wurde das Kinder-, Jugend- und Kulturhaus Finnentrop für seine integrative Arbeit mit dem Projekt „(M)Ein Stück Heimat“ ausgezeichnet. Zuletzt, im Jahr 2023, ehrte man die Familie Kleeschulte/Beckmann sowie Künstler Sami Gebremariam für ihr Engagement gegen Alltagsrassismus mit dem Projekt „Mal gegen Rassismus“.
Bisherige Preisträger und deren Engagement
Die Entscheidung über die Preisträger wird durch den Kreistag auf der Grundlage einer Juryempfehlung getroffen. Diese Jury hat in diesem Jahr eine wichtige Rolle gespielt, insbesondere nachdem die Preisträger 2023 von Landrat Theo Melcher im großen Sitzungssaal des Kreishauses geehrt wurden. Im Kontext der jüngsten Preisverleihung wurden vier Vorschläge eingereicht, und die Jury entschied sich einstimmig für das Projekt „Mal gegen Rassismus“. Diese Initiative entstand nachdem ein Sohn der Preisträger rassistische Diskriminierung erfahren hatte, und 20 Teilnehmer setzten ein starkes Zeichen gegen Ausgrenzung.
Bei der Preisverleihung destacó Landrat Melcher die Bedeutung der Zivilcourage und wies auf die täglichen Rassismuserfahrungen hin, die Bettina Kleeschulte schilderte. Zudem wurde betont, dass das Preisgeld von 2000 Euro an Projekte in Haiti, Äthiopien und Tansania gespendet werden soll, um das soziale Engagement auch international zu fördern.
Hintergrundinformationen zu Extremismus und Rassismus in Deutschland
Die Thematik rund um Extremismus und Rassismus ist in Deutschland von großer Relevanz. Das Bundesministerium des Innern und für Heimat betrachtet Extremismus in seinen verschiedenen Erscheinungsformen als ernsthafte Bedrohung. Aktuell gibt es schätzungsweise 37.000 Linksextremisten, 40.600 Rechtsextremisten sowie 27.200 Islamisten im Land. Diese Gruppen lehnen häufig den demokratischen Verfassungsstaat ab und setzen Gewalt zur Durchsetzung ihrer Ideologien ein. Es bedarf daher präventiver Maßnahmen, um Radikalisierungen zu verhindern.
Um dieses zu erreichen, werden Programme zur Förderung zivilgesellschaftlichen Engagements sowie Projekte zur Prävention und Deradikalisierung ins Leben gerufen. Dabei ist ein gesamtgesellschaftlicher Ansatz erforderlich, um Extremismus effektiv zu bekämpfen.
Für weitere Informationen können die zuständigen Ansprechpartner der Kreis Olpe und die offizielle Webseite des Kreises besucht werden, wo auch Details zu den Bewerbungen und Projekten zu finden sind.