Im Kreisgebiet Hersfeld-Rotenburg haben extreme Wetterereignisse im Jahr 2024 die Landwirtschaft stark belastet. Wie die HNA berichtet, war das Jahr von überdurchschnittlichen Regenfällen und hohen Temperaturen geprägt, was landwirtschaftliche Erträge beeinträchtigte. Besonders markant war der Februar 2024, der mit einer Monatsmitteltemperatur von 6,8 Grad der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen war und damit weit über dem langjährigen Mittel von 2,2 Grad lag.
Die Durchschnittstemperatur im Jahr 2024 belief sich auf 10,8 Grad, während der langjährige Mittelwert seit 1990 nur 9,4 Grad beträgt. Die letzten Jahre zeigten ebenso besorgniserregende Entwicklungen: 2023 betrug die Durchschnittstemperatur 10,7 Grad und 2022 lag sie bei 10,9 Grad. Diese wachsenden Temperaturen sorgen nicht nur für einen frühen Vegetationsbeginn, der im Jahr 2024 bereits am 1. März festgestellt wurde, sondern auch für massive Herausforderungen in der Landwirtschaft.
Wetterextreme und ihre Auswirkungen
Die hohen Niederschläge in den letzten Jahren haben zu erheblichen Problemen in der Landwirtschaft geführt, insbesondere zur Nährstoffauswaschung und zu Schwierigkeiten bei der Frühjahresaussaat. Die Universität Hamburg hebt hervor, dass die Veränderungen der Klimawerte, wie höhere Temperaturen und jahreszeitliche Verschiebungen der Niederschläge, nicht nur regional, sondern auch lokal gravierende Auswirkungen haben. Landwirte sehen sich einer Kombination aus Regen, wenig Sonne und ungünstigen Anbaubedingungen gegenüber.
Die extremen Wetterbedingungen führten dazu, dass der Boden unter Sauerstoffmangel litt, was die Wurzelentwicklung der Pflanzen beeinträchtigte. Hohe Wassersättigungsgrade führten insbesondere bei Mais zu Ertragseinbußen, während ein Mangel an Sonnenstunden die Photosynthese und die Qualität des Weizens negativ beeinflusste. Zudem erleichterte die hohe Feuchtigkeit das Wachstum von Unkraut, was die Bekämpfung zusätzlich erschwerte.
Die Notwendigkeit von Anpassungsmaßnahmen
Die Betriebe stehen vor der Herausforderung, sich an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen. Wie die Sigma Earth feststellt, sind Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion global vom Klimawandel betroffen. Die zunehmende Klimavariabilität führt zu Wasserknappheit und veränderten Schädlingsmustern. Die Anbausysteme und die geografische Verteilung von Nutzpflanzen sind in Gefahr, was die Ernährungssicherheit weiter bedroht.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind Anpassungsmaßnahmen entscheidend. Diese reichen von autonomen Managementmaßnahmen auf Betriebsebene, wie optimaler Bodenbearbeitung und Düngung, bis hin zu geplanten Ansätzen wie der Entwicklung klimaresistenter Pflanzensorten und Infrastrukturmaßnahmen. Die Verfügbarkeit von Ressourcen und die spezifischen Rahmenbedingungen der betroffenen Regionen spielen dabei eine bedeutende Rolle.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Klimawandel nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für die Landwirtschaft darstellt. Die Empfangsbereitschaft, auf die veränderten klimatischen Bedingungen zu reagieren und praktikable Strategien zu entwickeln, wird entscheidend für die Zukunft der Nahrungsmittelproduktion sein.