Der Mettmanner Bürgerbus, der unter der Linienbezeichnung BB3 fährt, hat seit seinem Betriebsstart am 9. Januar 2021 eine bemerkenswerte Entwicklung genommen. Wie mettmnann.de berichtet, konnten im ersten Jahr bereits fast 10.000 Fahrgäste gewonnen werden. Die wachsende Beliebtheit des Angebots zeigt sich insbesondere im zweiten Betriebsjahr, in dem die Zahl der Fahrgäste um mehr als 16.000 auf insgesamt über 26.000 anstieg. Dies entspricht einem Anstieg von 72 % und einer Monatsdurchschnittszahl von rund 1.600 beförderten Fahrgästen.
Der Bürgerbus bedient verschiedene Stadtteile Mettmanns über drei spezielle Routen: die rote, blaue und grüne Schleife. Dieses Dienstleistungsangebot richtet sich an alle Mettmanner, einschließlich Schülern, Berufstätigen und Senioren. Die hinter dem Projekt stehenden Bürgerbusvereine arbeiten ehrenamtlich und finanzieren sich durch eine Kombination aus Fahrgeldeinnahmen, Mitgliedsbeiträgen, Spenden sowie kommunalen Zuschüssen.
Fahrbetrieb und Tarife
Der Mettmanner Bürgerbus fährt montags bis freitags von 8 bis 18.30 Uhr und samstags von 8 bis 14 Uhr. Der Fahrpreis beträgt 1,80 Euro pro Fahrt, wobei auch Deutschlandtickets akzeptiert werden. Der Bus bietet acht Sitzplätze und kann, besonders in Stoßzeiten, bis auf den letzten Platz besetzt sein. In den letzten zwei Jahren legte der Bürgerbus insgesamt rund 58.000 Kilometer auf den Straßen der Stadt zurück.
Das Konzept des Bürgerbusses steht in einem größeren Kontext von ehrenamtlichen Verkehrs- und Mobilitätsangeboten. Laut bürgerbus-mettmann.de können Bürgerbusse sowohl im Linienverkehr nach festem Fahrplan als auch als Rufbus betrieben werden. In Deutschland existieren über 260 Bürgerbusse, mit einem starken Fokus in Nordrhein-Westfalen, wo über 110 Initiativen aktiv sind.
Integration in den öffentlichen Nahverkehr
Bürgerbusse arbeiten nach den Regeln des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sowie dem Personenbeförderungsgesetz (PBefG). Der Betrieb folgt strengen Auflagen hinsichtlich Tarifpflicht, Beförderungspflicht und Betriebspflicht. Um die Vielfalt und Erreichbarkeit für unterschiedliche Zielgruppen zu gewährleisten, setzen viele Bürgerbusvereine auch barrierefreie Fahrzeuge ein, während einige sich speziell auf älteren Mitbürger oder Discogänger konzentrieren.
Die Idee der Bürgerbusse wurde 1983 vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Landes- und Stadtentwicklung ins Leben gerufen, um Bürger zur Gründung solcher Vereine zu ermutigen. Das Mettmanner Modell ist ein Beispiel für die erfolgreiche Implementierung eines solchen Projekts, das nicht nur zur Verbesserung der Mobilität beiträgt, sondern auch sozialen Zusammenhalt fördert. Die steigenden Fahrgastzahlen belegen die hohe Akzeptanz und den fortwährenden Bedarf an diesem zukunftsweisenden Verkehrskonzept.