Am 18. Januar 2025 plant eine neonazistische Gruppe, organisiert von Ferhat Sentürk, einem ehemaligen AfD-Politiker, einen Aufmarsch in Aachen. Ziel der Demonstration ist der Bereich des Hauptbahnhofs, wo eine Abschlusskundgebung in der Nähe des Autonomen Zentrums (AZ) abgehalten werden soll. In diesem Zusammenhang findet im AZ eine queere Veranstaltung mit dem Titel „WTF – Die Tuntenshow!“ statt, was die staatlich geförderte Provokation weiter verstärkt. Diese Demonstration wird von vielen als gezielte Einschüchterungsmaßnahme wahrgenommen, da die geplante Route durch das migrantisch geprägte Ostviertel führt. Ferhat Sentürk hat in der Vergangenheit für eine „millionenfache Remigration“ plädiert, was seine Ziele und die seiner Anhänger deutlich macht.
Die Bürgerinnen und Bürger, die gegen diese Demonstration aufstehen möchten, werden von dem Bündnis „Wir sind Aachen“ zu einer Gegendemo am Hauptbahnhof aufgerufen. Parallel dazu organisieren der DGB Region NRW Süd-West und der Rainbow e.V. eine Menschenkette sowie ein umfassendes Rahmenprogramm. Ziel dieser Maßnahmen ist es, ein starkes Zeichen gegen den Hass und die Ausgrenzung zu setzen und die queere Veranstaltung im AZ zu schützen.
Wichtige Informationen für die Teilnahme
Für alle, die an der Gegendemo teilnehmen möchten, gibt es wichtige Hinweise zur Sicherheit und zum Ablauf:
- Bis zu 10 Kundgebungen sind geplant.
- Teilnehmer sollten bei rechter Diskriminierung Abstand halten und sich mit vertrauten Personen umgeben.
- Eine Teilnahme in Gruppen wird empfohlen; wettergerechte Kleidung ist zu tragen und Ruhe zu bewahren.
- Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel wird angeraten.
- Vorfälle sollten aus sicherer Entfernung dokumentiert werden.
Die Sicherheitslage ist besorgniserregend. Vergangene Demonstrationen, bei denen Neonazis an CSD-Paraden angrenzten, haben gezeigt, dass die Gefahr für queere Menschen erheblich ist. In verschiedenen deutschen Städten kam es zu gewalttätigen Übergriffen auf Teilnehmerinnen und Teilnehmer von queerpolitischen Veranstaltungen durch gewaltbereite rechte Gruppen. Diese Vorfälle unterstreichen die Dringlichkeit einer aktiven Zivilgesellschaft, die sich klar gegen solche extremistischen Aktivitäten positioniert. Die Mobilisierungen des neonazistischen Spektrums weisen erschreckende Parallelen zu den Praktiken der nationalsozialistischen Vergangenheit auf und zielen darauf ab, queere Sichtbarkeit gewaltsam zu unterdrücken.
Die Situation in Aachen ist ein weiterer Ausdruck des sich zuspitzenden Kulturkampfes, bei dem rechte Gruppen versuchen, ihre Agenda durch Angst und Einschüchterung durchzusetzen. Während eine queere Veranstaltung gerade in dieser Region gefeiert werden soll, drohen Neonazis, die Botschaften von Toleranz und Vielfalt mit Hass und Gewalt zu überlagern. Es ist wichtig, dass sowohl Unterstützer der queeren Community als auch die allgemeine Öffentlichkeit aktiv gegen diese Bedrohungen und für eine solidarische, inklusive Gesellschaft eintreten.