Zoo Zajac, das größte Zoofachgeschäft der Welt, steht vor erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Ende 2024 wurde beim Amtsgericht Duisburg ein Antrag auf vorläufige Insolvenz gestellt, der mittlerweile genehmigt wurde. Trotz dieser Schwierigkeiten läuft der Geschäftsbetrieb weiterhin, jedoch bangen die rund 150 Angestellten um ihre Arbeitsplätze. Ein Grund für die schwierige Lage sind die gestiegenen Preise für Wareneinkauf, Transport und Energiekosten, die das Unternehmen stark belasten. Darüber hinaus gab es gescheiterte Kreditverhandlungen für eine Zwischenfinanzierung, die zur Krise von Zoo Zajac beitrugen.
Das Unternehmen, bekannt für ein beeindruckendes Sortiment von etwa 3.000 Tierarten auf rund 13.000 Quadratmetern, bietet alles von exotischen Schlangen bis hin zu beliebten Heimtieren wie Kaninchen und Meerschweinchen an. Auch Zubehörartikel wie Hundeleinen und Teichpflanzen gehören zum Angebot. Während der Corona-Pandemie hatte Zoo Zajac mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen Euro sogar starke Zuwächse verzeichnet, doch seit dem Tod des Unternehmensgründers Norbert Zajac hat sich die wirtschaftliche Situation dramatisch gewandelt.
Sanierungsprozess und Insolvenzgeld
Die Geschäftsführerin Kathi Geven hat erklärt, dass die Gehälter der Mitarbeitenden durch Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit abgesichert sind. Diese Information wurde den Angestellten direkt nach der Bekanntgabe der Insolvenzantrags übermittelt. Zudem zeigen die Mitarbeitenden bereitwillig Unterstützung für die nötigen Sanierungsmaßnahmen. Gespräche mit wichtigen Lieferanten sind bereits im Gange, um die Verkaufsaktivitäten aufrechtzuerhalten.
Rechtsanwältin Sarah Wolf von Anchor Rechtsanwälte wurde als vorläufige Insolvenzverwalterin bestellt. Sie wird den Sanierungsprozess leiten und hat zuversichtlich angekündigt, dass das Team an der Stabilisierung des Geschäftsbetriebs mitarbeiten möchte. In den nächsten Tagen ist zudem geplant, einen strukturierten Investorenprozess aufzusetzen, um potenzielle Geldgeber für Zoo Zajac zu gewinnen.
Verkauf des Grundstücks und Unsicherheiten
Ein weiterer kritischer Aspekt der Situation ist der Verkauf des Grundstücks am Konrad-Adenauer-Ring, das Zoo Zajac mietet. Käufer des mehr als 25.900 Quadratmeter großen Areals ist die Ruhr Real GmbH. Zoo Zajac erfuhr erst Mitte Januar von diesem Grundstücksverkauf, der bereits vor Weihnachten stattfand, und es liegen derzeit keine Informationen darüber vor, welche Maßnahmen der neue Eigentümer planen könnte.
Die Pläne zur Nutzung des Geländes durch die Ruhr Real GmbH sind bereits weit fortgeschritten, was die Unsicherheit für Zoo Zajac noch verstärkt. Die Geschäftsführerin hat betont, dass es bislang keine Details zu den zukünftigen Entwicklungen gibt, was die Sorgen der Angestellten weiter anheizt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickeln wird.
Die herausfordernden Umstände, insbesondere die Änderungen in den Vorschriften zur Haltung von Haustieren, haben auch dazu geführt, dass bestimmte Tiere nicht mehr verkäuflich sind, was die Krise zusätzlich verschärft. Experten sind nun gefordert, Lösungen zu finden, um dieses traditionsreiche Unternehmen zu retten und die fachgerechte Betreuung der zahlreichen Tiere zu gewährleisten.