Am 17. Januar 2025 wurde bekannt, dass die Filme «Konklave» und «September 5» für den renommierten Produzentenpreis der Producers Guild of America (PGA) nominiert sind. Diese Auszeichnung, die am 8. Februar zum 36. Mal verliehen wird, gilt als bedeutendes Barometer für die bevorstehenden Oscars, die am 2. März stattfinden. Inzwischen gibt es insgesamt zehn Nominierte, darunter auch Titel wie «Anora», «The Brutalist» und «Dune: Part Two».
«Konklave», auf den ersten Blick ein Vatikan-Thriller, wird von Edward Berger inszeniert und erzählt von den Intrigen und Machtkämpfen bei der Wahl eines neuen Papstes. Edward Berger, geboren in Wolfsburg, lebt hauptsächlich in Berlin und besitzt darüber hinaus die Staatsbürgerschaften Österreichs und der Schweiz. Der zweite Nominierte, «September 5», ist ein Film, der sich mit dem Olympiageschehen 1972 in München beschäftigt. Unter der Regie von Tim Fehlbaum wird die Geiselnahme durch die militant-palästinensische Organisation Black September thematisiert. Die deutsche Schauspielerin Leonie Benesch verkörpert in diesem Kontext eine Dolmetscherin.
Aufregung um den Film «September 5»
Die Ereignisse, die «September 5» behandelt, sind schockierend: Während der Olympischen Spiele 1972 wurden elf israelische Sportler von militanten Geiselnehmern verschleppt. Das Live-Reporting von ABC Sports, das von Roone Arledge geleitet wurde, stellte neue Herausforderungen für die Medien dar, da die Reporter nicht auf Krisenberichterstattung geschult waren. Diese unsichere Berichterstattung hatte weitreichende Folgen für die Art und Weise, wie Medien in der Folge mit Krisensituationen umgehen.
Tim Fehlbaum und sein Team entschieden sich, die Technologien der 1970er Jahre für die Produktion einzusetzen und konsultierten Geoffrey Mason, einen damaligen Produzenten bei ABC. Sie wollten sicherstellen, dass die technische Darstellung authentisch ist und der Zuschauer über die moralischen und ethischen Fragen der Medienberichterstattung nachdenkt. Der Film hebt sich von früheren filmischen Darstellungen ab, indem er sich auf die Rolle der Medien konzentriert und die Nachwirkungen der Berichterstattung thematisiert.
Spendenaktion der Producers Guild of America
Besonders bemerkenswert ist, dass die Nominierungen ursprünglich für den 10. Januar geplant waren, jedoch aufgrund von Großbränden in Los Angeles verschoben wurden. Im Rahmen der Gala gedenkt die PGA, Spenden für die von den Bränden betroffenen Filmschaffenden zu sammeln. Bislang sind bereits 300.000 US-Dollar von der Organisation und ihren Mitgliedern eingegangen, um Unterstützung zu leisten.
Die Ereignisse rund um das Olympia-Attentat werfen auch einen Schatten auf die Medienlandschaft. In einer weiteren Diskussion rund um die Berichterstattung wurde bekannt, dass die Produktionsgesellschaft der ARD-Dokumentation «Tod und Spiele – München ’72» eine Zahlung von etwa 2000 Euro an einen der Geiselnehmer, Mohammed Safady, geleistet hat. Dieser Vorfall löste entsetzte Reaktionen von Angehörigen der ermordeten Sportler aus und wurde als Medienskandal der ARD bezeichnet.
So bleiben die Filme «Konklave» und «September 5» nicht nur im Wettbewerb um prestigeträchtige Auszeichnungen, sondern sie tragen auch zur Reflexion über Medienethik und die Verantwortung von Journalisten in Krisensituationen bei.
Radio Herford berichtet, dass …
NPR informiert über …
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