Am Montag, den 27. Januar, findet ab 11 Uhr eine Gedenkfeier im Neandertal statt, um an die Opfer der NS-Verbrechen zu erinnern. Die Veranstaltung findet am Gedenkzeichen „Heller Schatten“ gegenüber dem Neanderthal Museum statt, einem Symbol, das der Kreis Mettmann im August 2020 gestiftet hat. Die Künstlerin Franziska Peter schuf dieses Erinnerungszeichen, das an die Verbrechen zwischen 1933 und 1945 erinnert, inklusive der Gräueltaten an politisch Andersdenkenden, Rückkehrern aus dem Ausland und Zwangsarbeitern.
Der Gedenktag am 27. Januar ist von besonderer Bedeutung, da er der Befreiung der Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Jahr 1945 gedenkt. Dieses Lager gilt als das größte Vernichtungslager des Nationalsozialismus, in dem schätzungsweise 1,1 Millionen Menschen ermordet wurden. Deutschland begeht seit 1996 diesen Gedenktag, und seit 2005 wird er auch international durch die Vereinten Nationen anerkannt.
Teilnahme und Redner
Die Gedenkfeier wird von Landrat Thomas Hendele und Kreisarchivar Joachim Schulz-Hönerlage gestaltet. Am Ende der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, mitgebrachte Blumen am Gedenkzeichen niederzulegen. Es ist ein Aufruf an alle Interessierten, an diesem bedeutenden Tag teilzunehmen und ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.
Zusätzlich zur Feier in Neandertal lädt das Mettmanner Bündnis für Toleranz und Zivilcourage zu einer weiteren Gedenkveranstaltung am Koburg-Mahnmal auf dem Lavalplatz und in die evangelische Kirche an der Freiheitstraße ein. Diese beginnt um 18.30 Uhr und wird von Schülerinnen und Schülern des Konrad-Heresbach-Gymnasiums mitgestaltet. Ziel dieser Veranstaltung ist es, die Bedeutung einer lebendigen Erinnerungskultur zu betonen und aktiv gegen rechte Ideologien und extremistische Aktivitäten Stellung zu beziehen.
Auschwitz und die NS-Verbrechen
Die grausamen Taten des Holocausts, bei denen über 5,6 Millionen Menschen ihr Leben verloren, haben ihren Ursprung in einem System des Hasses und der Diskriminierung, das während des Nationalsozialismus etabliert wurde. Auschwitz-Birkenau, als einer der zentralen Schauplätze, erlangte durch die schrecklichen Bedingungen und die brutale Vernichtung der Häftlinge traurige Berühmtheit.
Durch die Gedenkveranstaltungen wird nicht nur den opferreichen Klängen der Geschichte gedacht, sondern auch versucht, eine Brücke zur Gegenwart zu schlagen. Die Erinnerung an die Vergangenheit ist ein wesentlicher Bestandteil des Kampfes gegen das Vergessen und das Wiederaufkeimen extremistischer Ideologien. Veranstaltungen, die sowohl lokale als auch internationale Teilnahme fördern, sind daher von enormer Bedeutung.
Die Initiativen in Neandertal sind Teil eines breiteren Spektrums von Gedenkveranstaltungen, die in deutschen Städten stattfinden, mit dem gemeinsamen Ziel, den Opfern der NS-Herrschaft zu gedenken und für eine respektvolle und tolerante Gesellschaft einzutreten.