Am frühen Samstagmorgen, dem 18. Januar 2025, kam es auf der Trierer Straße in Kusel zu einem Wildunfall, der nicht nur erhebliche Sachschäden verursachte, sondern auch die Gefahren eines plötzlichen Wildwechsels verdeutlicht. Ein 59-jähriger Autofahrer war gerade stadteinwärts unterwegs, als plötzlich ein Reh auf die Fahrbahn sprang. Der Fahrer unternahm ein schnelles Ausweichmanöver, das jedoch dazu führte, dass er von der Fahrbahn abkam und mit einer Straßenlaterne sowie einem Verkehrszeichen kollidierte. Das Reh blieb zum Glück unbeschadet, während das Fahrzeug des Fahrers stark beschädigt wurde und nicht mehr fahrbereit war, weshalb es abgeschleppt werden musste.
Solche Unfälle sind Teil eines größeren Problems: Jährlich verlieren in Österreich über 77.000 Wildtiere auf den Straßen ihr Leben und etwa 300 Verkehrsteilnehmer erleiden Verletzungen bei Wildunfällen. Die meisten Kollisionen mit Wildtieren ereignen sich in der Dämmerung oder während der Nacht, besonders zwischen 5 und 7 Uhr sowie zwischen 20 und 23 Uhr. Diese Zeiten sind auch für Fahrende besonders kritisch, da Wildtiere oft in Gruppen die Straßen queren. Daher ist es wichtig, bei einem Wildwechsel anhalten und abwarten zu können.
Risiken und Sicherheitsmaßnahmen
Das Ausweichmanöver des Fahrers in Kusel fügt sich in eine Vielzahl von Empfehlungen ein, die für solche Situationen gegeben werden. Bei drohender Kollision mit einem Wildtier wird dringend zu einer Vollbremsung geraten, da Ausweichmanöver oft riskant sind und zu schweren Unfällen führen können. Nach einem Wildunfall sollten die Warnblinkanlage eingeschaltet und die Unfallstelle abgesichert werden. Auch das Anlegen von reflektierenden Warnwesten ist ratsam, um die Sichtbarkeit zu erhöhen.
Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) weist darauf hin, dass Wildunfälle ein erhebliches Risiko für die Verkehrssicherheit darstellen. 2021 gab es einen leichten Anstieg folgenschwerer Wildunfälle im Vergleich zum Vorjahr, mit einem Schadensaufkommen von 940 Millionen Euro allein an PKW. Um Unfälle zu vermeiden, setzen Fachleute auf verschiedene Maßnahmen, darunter Wildwechsel-Verkehrsschilder, Wildschutzzäune und Wildwarnanlagen. Allerdings zeigen aktuelle Untersuchungen, dass die Wirksamkeit dieser Maßnahmen nur begrenzt ist.
Präventionsstrategien
Die BASt untersucht weiterhin die Ursachen und versucht, Strategien zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu entwickeln. Dazu gehört die Identifikation von Wildunfallschwerpunkten mithilfe von Geoinformationssystemen. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Verhalten von Wildtieren, da bisher wenig Daten darüber vorliegen, wie Tiere auf Straßen reagieren. Studien haben gezeigt, dass Rehe häufig keine Scheu vor Straßen haben und diese oft als Teil ihres Lebensraums ansehen.
Ichneumoniden wie Duftbarrieren und Wildwarnreflektoren sollen helfen, Wildtiere von Straßen fernzuhalten. Allerdings gibt es nur eingeschränkte positive Ergebnisse bezüglich ihrer Wirksamkeit. Angesichts der Herausforderungen, die durch den agrarstrukturellen Wandel und den Klimawandel entstehen, ist eine Vernetzung von Lebensräumen durch Grünbrücken und Ruhezonen eine vielversprechende Strategie zur Verringerung der Wildunfallzahlen.
Der Vorfall in Kusel sollte als Warnung dienen, sowohl für Autofahrer als auch für die zuständigen Behörden. Maßnahmen zur Schulung der Verkehrsteilnehmer, Aufklärung über die Risiken und die Förderung von Sicherheitsstrategien sind entscheidend, um sowohl das Leben der Wildtiere als auch das der Menschen zu schützen. Aktuelle Zahlen zu Unfällen und Bedrohungen für die öffentliche Sicherheit im Straßenverkehr unterstreichen die Dringlichkeit von Schutzmaßnahmen.Ad-hoc-news berichtet, dass die Polizei von Kusel unter der Telefonnummer 06381/919-0 für Presseanfragen erreichbar ist.