Israel sieht sich erneut einem Raketenangriff aus dem Jemen gegenüber, nur wenige Tage vor dem Inkrafttreten einer vereinbarten Waffenruhe im Gazastreifen, die Medienberichten zufolge für sechs Wochen angelegt ist. Die proiranische Huthi-Miliz hat Israels Grenzen wieder angegriffen und kündigt damit ihre Unterstützung für die Hamas an, die bekanntlich seit ihrem Terrorüberfall im Oktober 2023 und dem darauf folgenden Gaza-Krieg gegen die israelische Armee kämpft. Nach Informationen von Radio Ennepe-Ruhr wurde das Projektil über Tel Aviv und andere Teile Israels abgefangen, was zu einem Alarmzustand führte, in dem die Bevölkerung Schutz suchte.
Bislang wurden keine Berichte über Verletzte oder Sachschäden gemeldet. Diese Angriffe der Huthi-Miliz sind nicht neu; seit Monaten greift die Miliz Israel an und hat mehrfach bekräftigt, dass sie an der Seite der Hamas steht. Premierminister Benjamin Netanyahu hatte bereits im September auf einen ähnlichen Angriff reagiert, bei dem eine ballistische Rakete auf Israel abgefeuert wurde. Zwar wurde auch damals das Geschoss abgefangen, doch Teile schlugen in Modiin und auf offenem Gelände ein, was zu einem Brand führte.
Geopolitischer Kontext der Angriffe
Die Huthi-Miliz hat sich in der aktuellen Auseinandersetzung als ernstzunehmender Akteur im Konflikt zwischen Israel und der Hamas etabliert. Der Angriff im September 2024 stellte das erste Mal dar, dass Huthi-Raketen tief in den israelischen Luftraum eindrangen. Auch im Juli 2024 kam es zu einem schwerwiegenden Vorfall, als eine Huthi-Drohne Tel Aviv erreichte und dabei den Tod eines Mannes sowie Verletzungen von mehreren Personen zur Folge hatte. In der Folge reagierte Israel mit einem massiven Luftangriff auf militärische Ziele im Jemen. Angesichts dieser angespannten Situation bleibt abzuwarten, wie sich die Sicherheitslage in der Region entwickeln wird.
Die Vereinbarung zur Waffenruhe steht unter einem angespannten Stern. Die Verhandlungen zwischen den USA, Ägypten und Katar zielen darauf ab, ein Abkommen zu erreichen, das nicht nur die Waffenruhe einschließt, sondern auch die Freilassung von über 700 inhaftierten Palästinensern gegen 33 israelische Geiseln ermöglicht. Das Vertrauen zwischen den Parteien ist jedoch brüchig, und es gibt signifikante Zweifel, dass diese Vereinbarung die in der Region herrschende Spannung langfristig lösen kann.
Die Situation in Gaza
Die aktuelle Situation verschärft sich auch durch die sich zuspitzende humanitäre Krise im Gazastreifen. Zivilisten und Geiseln bleiben die größten Verlierer des anhaltenden Konflikts. Obwohl die Hamas einige ihrer Führer und die Kontrolle über Gaza verloren hat, hält sie weiterhin am Widerstand gegen Israel fest. Israel seinerseits hat angekündigt, dass es den Kampf wieder aufnehmen könnte, falls die Hamas nicht bereit ist, eine dauerhafte Lösung zu finden, die ein Ende der Gewalt garantiert.
Die Gesellschaft in Israel ist tief gespalten und trägt die Narben des Massakers, das die Hamas im Oktober 2023 anrichtete, als über 250 Geiseln genommen wurden. Premierminister Netanyahu steht unter erheblichem Druck, angesichts dieser Umstände und wird beschuldigt, die restlichen Geiseln im Stich gelassen zu haben. Währenddessen bleibt das internationale Ansehen Israels aufgrund der Gewalt und der damit verbundenen humanitären Katastrophe im Gazastreifen stark angegriffen.