Das Thema der Lebensmittelversorgung bedürftiger Menschen hat in den letzten Jahren aufgrund der Corona-Pandemie an Dringlichkeit gewonnen. Insbesondere in ländlichen Regionen sind lokale Initiativen gefragt, die den wachsenden Bedarf decken. In Haßloch beispielsweise engagiert sich die Tafel Neustadt-Haßloch e.V., die am 16. März 2020 gezwungen war, ihre Türen aufgrund der Pandemie zu schließen. Die Rückkehr zur regulären Vergabe von Lebensmitteln erfolgte erst am 22. April 2020, jedoch unter strengen Sicherheitsvorkehrungen.
Die Tafel hat ein sorgfältiges Verfahren eingeführt: Pro Haushalt darf nur eine Person zur Ausgabe kommen, während die Einhaltung eines Mindestabstands von 1,50 Metern und das Tragen von Mundschutz Pflicht sind. Rund 120 Haushalte in Haßloch nutzen regelmäßig das Angebot der Tafel. Für die Einhaltung dieser Bestimmungen sind dringend neue Helfer erforderlich, da viele alteingesessene Freiwillige aus den Risikogruppen stammen und nicht mehr aktiv sein können. [Rheinpfalz] berichtet, dass die Notwendigkeit, neue ehrenamtliche Helfer zu finden, drängt.
Freiwillige aus der Gemeinschaft
Die Corona-Pandemie verstärkte die Isolation vieler Menschen, wodurch die Zahl der Hilfesuchenden stieg. Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, wurde die Facebook-Gruppe „Coronahilfe Haßloch“ ins Leben gerufen. Diese Initiative, die von Sarah Neeland initiiert wurde, hat eine Online-Plattform eingerichtet, um Helfer und Hilfesuchende zusammenzubringen. Freiwillige bieten ihre Unterstützung in verschiedenen Bereichen an, wie Einkaufshilfen, Botengängen und Spaziergängen mit Hunden. Alle Helden dieser Initiative handeln ehrenamtlich und kostenfrei.
Ansprechpartner sind unter anderem Sarah Neeland, Jessi Asel und Thomas Störzner, die telefonisch oder per E-Mail erreichbar sind. Die DRK Ortsverein Haßloch-Meckenheim e.V. spielt ebenfalls eine zentrale Rolle und bringt freiwillige Helfer mit hilfesuchenden Personen zusammen. Zudem gibt es Angebote wie „Miteinander sprechen“, welches Menschen in Isolation Unterstützung bietet.
Bundesweite Unterstützung für Ehrenamtliche
Auf bundespolitischer Ebene wurde die Sondermaßnahme „Ehrenamt stärken. Versorgung sichern.“ vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gestartet. Diese Initiative zielt darauf ab, die Lebensmittelausgabe an bedürftige Menschen zu unterstützen, insbesondere in ländlichen Regionen. Im Rahmen dieser Maßnahme wurden 227 Anträge bewilligt, wobei die Förderung von Projekten zur Lebensmittelausgabe und Einkaufshilfen besonders im Fokus stand. Der Förderzeitraum lief von August 2020 bis November 2020 und half, die Herausforderungen der Corona-Pandemie zu bewältigen.
Die Fördertöpfe deckten nicht nur persönliche Schutzausrüstungen ab, sondern auch digitale Ausstattungen, sodass die Organisation der Hilfsmaßnahmen effizienter gestaltet werden konnte. Diese Unterstützung ist Teil des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung, das darauf abzielt, ländliche Regionen als attraktive Lebensräume zu erhalten. Hier kommen unter anderem auch karitative Organisationen wie die Caritas und verschiedene Tafeln zum Einsatz, die vor Ort unermüdlich arbeiten.
Die gegenwärtige Lage und die Herausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, machten deutlich, wie wichtig solidarisches Handeln auf lokaler und nationaler Ebene ist. Die Initiativen in Haßloch und anderswo zeigen, dass auch in Krisenzeiten Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft der Schlüssel zum Überstehen sind.