In der hessischen Stadt Lollar bei Gießen brach am 18. Januar 2025 erneut ein verheerender Brand auf einem landwirtschaftlichen Hof aus. Der Brand, der am Samstagvormittag in einer Maschinenhalle ausbrach, folgt auf eine Reihe von ähnlichen Vorfällen auf dem Anwesen in den letzten Monaten. Die Polizei und der betroffene Landwirt gehen von Brandstiftung aus, da es seit September bereits mindestens fünf Brände in und um die Gebäude gegeben hat. Die Schäden werden auf rund zwei Millionen Euro geschätzt, wobei die Maschinenhalle aufgrund der Feuer gefunden wird, dass sie einsturzgefährdet ist.
Bereits am Freitag war ein Feuer in der Halle gelöscht worden. Doch am Samstag kam es zu einem weiteren Zwischenfall, bei dem eine große Rauchsäule sichtbar war. Die Feuerwehr verhinderte letztlich, dass das Feuer auf angrenzende Wohnräume und Tierställe übergriff, sodass glücklicherweise keine Personen oder Tiere verletzt wurden. In der Halle selbst befanden sich unter anderem Maschinen und Dünger, weshalb die untere Wasserbehörde verständigt wurde.
Entwicklung der Brandserie
Die Brände traten zunächst auf umliegenden Feldern auf, breiteten sich dann aber in eine Scheune aus. Zählten die Feuer schon zuvor mehr als 120 verbrannte Heuballen, befürchten die örtlichen Behörden nun, dass die Feuer mit einer bösen Absicht gelegt wurden. Der Landwirt äußerte, dass die Feuer „geschickt arrangiert“ gewesen seien. Besorgniserregend ist zudem, dass die Tiere vor den Bränden in Sicherheit gebracht wurden, was bei den Ermittlern den Verdacht der absichtlichen Brandstiftung weiter erhärtet.
Die Polizei hat bereits Ermittlungen aufgenommen und bittet um Zeugenhinweise. Weitere Informationen über die Vorfälle werden jedoch frühestens in der kommenden Woche erwartet, was die Sorgen der Anwohner und Landwirte weiter steigert.
Versicherungssituation nach dem Brand
Um sich vor derartigen Vorfällen abzusichern, sind für viele Landwirtschaftsbetriebe Versicherungen von essenzieller Bedeutung. Die häufigsten Versicherungen, die auf landwirtschaftlichen Betrieben abgeschlossen werden, sind die Feuer-Inhaltsversicherung, Gebäudeversicherung und Betriebs-Unterbrechungsversicherung. Die Feuer-Inhaltsversicherung beispielsweise bietet einen schnellen Ersatz des landwirtschaftlichen Kapitals nach einem Brandschaden, sei es für Maschinen, Tierbestände oder eingelagertes Getreide.
Die Möglichkeit einer Unterversicherung stellt häufig ein Problem dar, insbesondere wenn der tatsächliche Wert des Inventars höher ist als die vereinbarte Versicherungssumme. In solchen Fällen würde lediglich eine anteilige Entschädigung gezahlt. Daher ist eine vollständige Erfassung des Inventars unerlässlich, um eine vollständige Entschädigung im Schadensfall zu garantieren.
Zusätzlich ist es wichtig, die richtigen Sicherheitsvorschriften einzuhalten, insbesondere bei elektrischen Anlagen, um den Versicherungsschutz nicht zu gefährden. Landwirtschaftliche Betriebe sollten daher auf Eigeninstallationen verzichten und professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen.
Die Serienbrände auf dem Hof in Lollar werfen nicht nur ein Licht auf die Sicherheitslage für landwirtschaftliche Betriebe, sondern auch auf die Notwendigkeit von Versicherungsmaßnahmen und Vorsorgemaßnahmen, um derartige Schäden zu vermeiden.