Heute steht die Möbelbranche in Deutschland vor einem grundlegenden Wandel, da XXXLutz die Übernahme der Porta-Gruppe bekanntgegeben hat. Dieser Schritt hat das Potenzial, die Wettbewerbsverhältnisse und die Unternehmenslandschaft erheblich zu verändern. Die Porta-Gruppe, die über 140 Standorte in Deutschland, Tschechien und der Slowakei betreibt, ist ein Traditionsunternehmen, das seit 1965 besteht und unter anderem die Marken SB-Möbel Boss und Asko umfasst. Der Umsatz von Porta lag 2023 bei über 1,1 Milliarden Euro, während XXXLutz einen beeindruckenden Umsatz von sechs Milliarden Euro erzielte und zu den größten Möbelhändlern der Welt zählt.
Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt des Bundeskartellamts, das die bestehenden Wettbewerbsverhältnisse genau überprüfen wird. Paul de Jong, Geschäftsführer der Porta-Holding, äußerte sich zur Entscheidung und bezeichnete diese als strategisch notwendig, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Porta-Gruppe zu sichern. Die Arbeitsverträge der etwa 6000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen von der Übernahme unberührt bleiben, und Entlassungen sind nicht geplant. Unklar ist hingegen, ob die etablierten Markennamen wie Porta oder Möbel Boss nach der Akquisition erhalten bleiben.
Umfassende Veränderungen im Bad Vilbeler Möbelhaus
Ein weiteres bedeutendes Projekt betrifft das Möbelhaus in Bad Vilbel, das abgerissen und neu gebaut werden soll. XXXLutz plant, das bestehende Möbelhaus in Dortelweil abzutragen und ein neues Konzept zu entwickeln, in das auch weitere Fachmärkte integriert werden sollen. Mögliche neue Standortpartner sind Lebensmitteldiscounter, ein Zoofachmarkt, der Einrichtungsfachmarkt Jysk und ein Fahrradfachmarkt. Auch gastronomische Angebote sollen Teil des neuen Konzeptes werden.
Die Stadt Bad Vilbel hat bereits ein Zielabweichungsverfahren beantragt, um die Planungen zu realisieren. Bürgermeister Sebastian Wysocki informierte darüber, dass Gespräche mit dem Regierungspräsidium Darmstadt stattfinden, um die Genehmigungen zu klären. Die letzte Entscheidung der Regionalversammlung wird noch im ersten Halbjahr 2025 erwartet, und Bürgermeister Wysocki betonte, dass die Planungen für das Möbelhaus uneingeschränkt weiterlaufen.
Markt im Umbruch
Die Übernahme von Porta durch XXXLutz ist nicht nur eine taktische Entscheidung, sondern spiegelt den zunehmenden Druck wider, dem kleinere Wettbewerber im Möbelhandel ausgesetzt sind. Mit der Bürgerschaft der XXXLutz-Gruppe, die seit 2023 auch den Online-Händler Home24 umfasst, entstehen neue Dynamiken im Markt.
Die Akquisition steht auch im Kontext einer globalen Marktkonzentration, die die Geschäftsmodelle vieler kleinerer Anbieter unter Druck setzt. XXXLutz ist bekannt für seine starke Position im Online-Möbelhandel und plant, die Optionen für die Konsumenten durch verstärkte Präsenz sowohl im stationären als auch im Online-Bereich zu erweitern.