Am 19. Januar 2025 wurde in Bottrop eine alarmierende Feinstaubbelastung festgestellt. Die Konzentration von PM₂₅ an der Messstation Bottrop-Welheim überschritt den Grenzwert und wurde mit 35 µg/m³ gemessen. Diese Werte sind besorgniserregend, da der Luftqualitätsindex (LQI) im roten Bereich eingestuft wird, was „schlecht“ bedeutet. In der Normalwerteinschätzung liegt der akzeptable Bereich für Feinstaub bei 0 bis 25 µg/m³. Dies zeigt die hohe Luftverschmutzung in der Umgebung von Bottrop-Welheim.
Besonders kritisch waren die Messungen in den frühen Morgenstunden. Zwischen 1:00 und 4:00 Uhr wurde eine Feinstaubkonzentration von 34 µg/m³ registriert. Im Kontext der letzten drei Monate wurden die höchsten Tagesmittelwerte wie folgt festgestellt: Am 7. Januar 2025 wurden 3 µg/m³ als die sauberste Luft gemessen, gefolgt von 29 µg/m³ am 15. Januar und 12. Dezember 2024. Diese Daten verdeutlichen einen besorgniserregenden Trend.
Gesundheitliche Auswirkungen
Die gesundheitlichen Risiken, die mit einer hohen Feinstaubbelastung einhergehen, sind gravierend. Laut Umweltbundesamt sind vor allem sensible Personengruppen, wie Asthmatiker und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, stark betroffen. Feinstaub kann Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen oder verschlimmern, was die Bedeutung der Luftqualität unterstreicht.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt vor, dass PM₂₅-Konzentrationen im Jahresmittel nicht über 5 µg/m³ liegen sollten. Neue Studien zeigen, dass kein sicherer Wert existiert, unter dem gesundheitliche Schäden ausgeschlossen werden können. Aktuell liegt der Anteil der Bevölkerung in Deutschland, der über diesem WHO-Richtwert liegt, nahezu bei 100 %.
Empfohlene Maßnahmen
In Anbetracht der aktuellen Luftqualität empfiehlt es sich, anstrengende Tätigkeiten im Freien zu vermeiden. Zudem sollten sich betroffene Menschen in gut klimatisierten Innenräumen aufhalten und zur Verbesserung der Luftqualität Luftbefeuchter oder Pflanzen nutzen. Das Tragen von FFP2-Masken in Risikobereichen wird zudem angeraten, besonders an Tagen mit fortwährend schlechter Luftqualität.
Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen einen Rückgang der Feinstaubbelastung in Deutschland. Dennoch hat sich der Rückgang seit 2016 verlangsamt. Der durchschnittliche Jahreswert der PM₂₅-Belastung sank von 15,9 µg/m³ im Jahr 2010 auf 9,3 µg/m³ im Jahr 2021, was einer Reduktion von 42 % entspricht. Diese positiven Entwicklungen sind vor allem auf Minderungsmaßnahmen bei Emissionen aus stationären Quellen und im Verkehr zurückzuführen.
Die Gesamtkraft der Krankheitslast, die durch Feinstaub verursacht wird, sank von etwa 466.100 DALYs im Jahr 2010 auf rund 232.900 DALYs im Jahr 2021. Auch die Anzahl der auf Feinstaub zurückzuführenden Todesfälle hat sich signifikant verringert, was die Effizienz der getroffenen Maßnahmen unterstreicht. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, die Luftqualität weiter zu verbessern und die gesundheitlichen Risiken zu minimieren.