Die St. Peter’s Basilika in Rom steht vor einer digitalen Revolution, die Pilger und Besucher auf neue Weise anzusprechen plant. Eine neu gestartete digitale Plattform wurde ins Leben gerufen, um die Basilika benutzerfreundlicher zu gestalten und ein umfassendes Erlebnis zu bieten. Die Initiative ist insbesondere relevant im Hinblick auf die bevorstehenden Jubilee-Feierlichkeiten, die am 24. Dezember 2024 beginnen.
Die Pilgerströme werden im Rahmen des Jubiläums, das bis zum 6. Januar 2026 dauert, allem Anschein nach immense Dimensionen annehmen – mit erwarteten 35 Millionen Pilgern und etwa 105 Millionen Übernachtungen in Rom, so Berichte der Handelskammer Tourismuswirtschaftsbeobachtungsstelle. Die Fabbrica di San Pietro hat die digitale Lösung etabliert, um das Besuchserlebnis zu optimieren und zeitgemäße Dienstleistungen anzubieten.
Digitale Plattform und innovative Tools
Die neue Plattform bietet eine Vielzahl an Funktionen, die relevanten Informationen, Dienstleistungen und innovativen Tools in vier Sprachen – Italienisch, Englisch, Französisch und Spanisch – zur Verfügung stellen. Diese beinhalten neben der Möglichkeit, Besuche im Voraus zu buchen, auch aktuelle Informationen zu Messen und Echtzeit-Updates zu Besuchszahlen. Besucher können damit Datum und Uhrzeit für ihren Eintritt in die Basilika gezielt planen.
Zusätzlich stellt die Plattform digitale Audioguides in acht Sprachen bereit und ermöglicht für nicht anwesende Besucher eine interaktive, KI-unterstützte Erfahrung zur virtuellen Erkundung der Basilika. Mit einer Erfahrung, die als „Blick auf einen sternenklaren Himmel an einem Sommerabend“ beschrieben wird, zielt die Basilika darauf ab, ein breiteres Publikum zu erreichen und Barrieren abzubauen.
Technologie und Glauben vereinen
Ein weiterer maßgeblicher Schritt in diese Richtung ist die Partnerschaft zwischen dem Vatikan und Microsoft mit dem Projekt „St. Peter’s Basilica: AI-Enhanced Experience“. Dieses neuartige Portal soll modernste Technologien nutzen, um das Erlebnis der Basilika zu revolutionieren. Papst Franziskus selbst hat die Fabbrica di San Pietro dazu aufgerufen, innovative Technologien zur Erhaltung und Ausstattung des heiligen Ortes einzusetzen. Microsoft-Präsident Brad Smith hebt hervor, dass neue Technologien und Religion sich nicht widersprechen müssen, sondern vielmehr zusammenarbeiten können, um Glauben und Erbe zu fördern.
Durch die Zusammenarbeit mit Iconem, einem Unternehmen für digitale Erhaltung, wird eine virtuelle Nachbildung der Basilika erstellt. Diese ermöglicht nicht nur immersive Touren, sondern auch digitale Ausstellungen, die normalerweise unzugängliche Bereiche der Basilika vorstellen. Das gesamte Projekt ist eine Vorbereitung auf die Jubiläumsfeierlichkeiten im Jahr 2025 und zielt darauf ab, jüngere Generationen anzusprechen, die mit modernen Formaten in Berührung kommen.
In einem sich ständig verändernden digitalen Umfeld ist die St. Peter’s Basilika bestrebt, sich weiterzuentwickeln. Die Digitalisierung wurde durch die COVID-19-Pandemie beschleunigt, wobei die Kirche neue Wege zur Ansprache ihrer Gläubigen sucht. Diskussionen über digitale Formate wecken lebhafte Debatten über die Zukunft kirchlicher Gemeinschaften in der virtuellen Welt, was nicht nur die Tradition des Glaubens betrifft, sondern auch aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen widerspiegelt.