Die Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland steht derzeit im Fokus der Aufmerksamkeit, insbesondere im Kreis Herford. Eine 28-jährige Mutter aus Enger hat die größte Online-Petition in der Region ins Leben gerufen, um auf drängende Probleme im medizinischen Notdienst aufmerksam zu machen. Nach einem Protest, der eine breite Diskussion zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung, dem Kreis und dem Klinikum zur Folge hatte, wurde eine Kompromisslösung für die Notdienstzeiten von montags bis donnerstags gefunden. Die Initiatorin plant, ihre Bemühungen fortzusetzen und das Thema weiter voranzutreiben, um die ambulante Versorgung zu optimieren.
Diese lokale Initiative fügt sich in einen größeren Kontext ein: Die Petition zur Verbesserung der ambulanten Versorgung in Deutschland wurde am 15. Oktober 2023 beim Deutschen Bundestag eingereicht und kann seitdem online unterzeichnet werden. Das Ziel dieser Petition ist es, mindestens 50.000 Unterschriften zu sammeln, um das Anliegen in einer Anhörung im Petitionsausschuss vorbringen zu können. Die Bundesregierung hat bisher wenig unternommen, um die Bedingungen in den Arztpraxen zu verbessern, was die Dringlichkeit solcher Initiativen unterstreicht.
Forderungen der Petition
Insgesamt enthält die Petition sieben wesentliche Forderungen, die sich gegen die Belastungen durch Bürokratie und unzureichende Finanzierung richten. Zu den Hauptanliegen zählen:
- Abschaffung der Budgets
- Sinnvolle Digitalisierung
- Reduktion der Bürokratie
- Abschaffung von Regressen bei Verordnungen
Diese Themen sind nicht nur für die Initiatoren wichtig, sondern haben auch die Unterstützung von Ärzten, Psychotherapeuten und Praxisangestellten gewonnen. Aktiv werden können die Beteiligten, indem sie ihre Unterschrift auf bereitgestellten Listen in den Praxen leisten oder die Online-Registrierung nutzen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat bereits eine Mailing-Aktion gestartet, um die Herausforderungen der ambulanten Versorgung weiter ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Details zur Unterschriftensammlung
Für die Zeichnung der Petition ist eine einmalige Registrierung erforderlich, wobei die Anonymität gewahrt werden kann. Die Unterschriftenlisten können bis zum 20. Dezember 2023 eingereicht werden, wobei handschriftliche Einreichungen bis zum 15. Dezember per Post, E-Mail oder Fax an den Petitionsausschuss gesendet werden müssen. Die Petition ist unter dem Titel „Vergütung für medizinische Leistungen – Verbesserung der Rahmenbedingungen für die ambulante Versorgung“ registriert (Petitions-ID: 158622).
Die derzeitige Situation verdeutlicht die Ungleichgewichte und die Herausforderungen, vor denen die ambulante medizinische Versorgung in Deutschland steht. Während die Gremien weiterhin an Lösungen arbeiten, erhoffen sich die Initiatoren, dass ihre Anstrengungen einen positiven Einfluss auf die zukünftige Gestaltung der medizinischen Angebote haben werden. Die Diskussion um eine dringend benötigte Reform bleibt also relevant und wird durch solche Aktionen weiter angefacht.
Für weitere Informationen und zur Unterzeichnung der Petition können Sie die Seiten von Westfalen-Blatt und KBV besuchen.