Nach über elf Jahren des Stillstands wird das historische Haus Cleff in Remscheid am 12. April 2025 wiedereröffnet. Diese langersehnte Wiedereröffnung folgt einer umfassenden Sanierung, die darauf abzielt, das über 200 Jahre alte Gebäude in einen einladenden kulturellen Ort zu transformieren.
Zur Eröffnung wird eine bedeutende Ausstellung des Remscheider Fotokünstlers Wolfgang Tillmans präsentiert, dessen Werke in internationalen Metropolen wie New York, London und Istanbul zu sehen sind. In diesem Fall hat Tillmans die Gelegenheit genutzt, direkt in Remscheid neue Fotografien zu schaffen, die er an die Wände des Hauses hängen wird.
Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen
Die Sanierungsarbeiten sind aktuell noch in vollem Gange. Kulturdezernent Sven Wiertz hat jedoch bestätigt, dass der festgelegte Eröffnungstermin realistisch ist. Derzeit sind Parkettleger mit der Bearbeitung des Fußbodens beschäftigt. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich des Außenbereichs, wo mögliche Schäden an den Wänden während der Ausstellung befürchtet werden.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wird der Außenbereich bis zur Eröffnung als Interimslösung hergerichtet. Die geplanten Arbeiten umfassen unter anderem das Zurückschneiden von Pflanzen, das Erneuern von Kies, das Streichen von Zäunen, das Aufstellen von Bänken sowie das Reinigen von Steinen und Anbringen von Leuchten.
Ein gastfreundliches Konzept
Das Haus Cleff wird nicht nur als Ausstellungsraum fungieren, sondern soll auch ein Museumscafé beherbergen. Geplant ist ein „Café Biedermeier“ sowie ein Museumsshop. Die Stadt hat die Absicht, einen Teil der Verantwortung an den „Förderverein des Hauses Cleff“ zu delegieren, der Einnahmen durch Führungen, Vermietungen und den Museumsshop generieren kann.
Das historische Gebäude, das seit 1927 im Besitz der Stadt ist, wird sein Konzept unter dem Titel „Lebendiges Handelskontor des 18. Jahrhunderts – der Weg vom Kaufmannssitz zum Fabriksystem“ fortführen. Dabei sollen ausgewählte Beispiele zeigen, wie Remscheider Kaufleute zu Fabrikanten wurden. Die künftige Nutzung des Hauses hängt stark von der Höhe der Fördergelder ab, die die Stadt schnell einreichen muss.
Mehr als nur ein Museum
Zusätzlich werden die alten Kotten hinter dem Haus renoviert. Kotten 1 bis 3 erhalten eine museale Ausstattung, während Kotten 2 mit neuer Beleuchtung sowie Wasser- und Elektroanschluss für mobiles Catering ausgestattet wird. Die Gesamtkosten für die Renovierung des Hauses belaufen sich auf mindestens drei Millionen Euro, wobei zusätzliche Kosten für die Einrichtung des Museums anfallen.
Das Deutsche Werkzeugmuseum und das Haus Cleff planen eine enge Zusammenarbeit, um den kulturellen Austausch und die Anbindung an die regionale Geschichte zu fördern. Für die vakante Position des Leiters des Deutschen Werkzeugmuseums haben sich 46 Kandidaten beworben, wobei die Stelle voraussichtlich Mitte des Jahres wieder besetzt sein soll.
Die Vorfreude auf die Wiedereröffnung des Haus Cleff ist groß. Die Kombination aus Kunst, Geschichte und einem neuen, gastfreundlichen Konzept verspricht, das kulturelle Leben in Remscheid neu zu beleben.