Heute, am 20. Januar 2025, wird der bayerische König Maximilian II. Joseph geehrt, dessen Einfluss auf Kunst und Wissenschaft auch nach seinem Tod im Jahr 1864 spürbar ist. Besonders hervorgehoben wird an diesem Tag die Veröffentlichung von Philipp August Paulis Werk „Gemälde von Rheinbayern“. Dieses Buch, das 1817 das Licht der Welt erblickte, widmet sich dem neu geschaffenen bayerischen Landesteil links des Rheins, der zu dieser Zeit nach dem Untergang Napoleons der bayerischen Krone zugeteilt war. Pauli beschreibt das Gebiet, zu dem auch die heutige Saarpfalz gehört, in einem skurrilen und kauzigen Schreibstil. Dies geschah in einer Zeit, in der die Einteilung in “Landcommissariate“ noch nicht entschieden war und die Ortschaften der Region den von Napoleon geschaffenen Kantonen zugeordnet waren.
Maximilian II. Joseph, der von 1848 bis 1864 König von Bayern war, hatte das Land mehrere Jahre zuvor als Landesherr über die Pfalz übernommen. Seit seiner Eheschließung mit Marie Friederike von Preußen im Jahr 1842 war er auch ein Vater, denn aus dieser Verbindung gingen die Söhne Ludwig II. und Otto I. hervor. Maximilian, geboren am 28. November 1811, gilt als einer der gebildetsten bayerischen Könige. Sein Engagement für die Künste und die Wissenschaften ist unübersehbar und wird durch zahlreiche Fördermaßnahmen reflektiert, die er während seiner Regierungszeit einführte.
Reformen und kulturelle Förderung
Unter Maximilians Herrschaft kam es zu einer vorsichtigen Liberalisierung im politischen Bereich. Er wurde ein Förderer der Künste, was sich etwa in der Gründung des Bayerischen Nationalmuseums im Jahr 1855 niederschlug. Auch die Stiftung Maximilianeum, die begabte Schüler aus allen Gesellschaftsschichten unterstützt, wurde unter seiner Ägide ins Leben gerufen. Maximilian förderte zudem Reformen in der schulischen und beruflichen Bildung. Die Alterung des Bildungssystems in Bayern wurde eingeleitet, und Lehrer mussten fortan eine zweijährige Präparandenschule vor dem Lehrerseminar besuchen.
Seine Neugier für wissenschaftliche Innovation und Bildung führte zu einer Blütezeit für nicht nur die Geisteswissenschaften, sondern auch die Naturwissenschaften. An seiner Seite fanden Akademiker und Künstler am Hof des Königs einen Platz, was das intellektuelle Leben in Bayern rege ankurbelte. Maximilian II. war gläubiger Katholik, jedoch im Gegensatz zu seinem Vater weniger eifrig in seinem Glauben. Diese Position ermöglichte ihm, einen gewissen Ausgleich zwischen den christlichen Konfessionen zu fördern und den sogenannten „Kniebeugeerlass“ aufzuheben.
Außenpolitische Herausforderungen
Dennoch war seine Herrschaft nicht ohne Schwierigkeiten. Maximilian war oft misstrauisch gegenüber seinem Volk und fürchtete einen Umsturz. Außenpolitisch strebte er danach, die Selbstständigkeit Bayerns im Deutschen Bund zu wahren. Ein weiteres bedeutendes Ereignis seiner Regierungszeit war die Ablehnung der Reichsverfassung der Frankfurter Nationalversammlung, welche zur Entstehung des Pfälzischen Aufstandes führte. Maximilian betrieb eine Trias-Politik zur Entwicklung der deutschen Mittelstaaten unter Bayerns Führung.
Die Errungenschaften Maximilian II. reichen weit. Er ließ beispielsweise eine Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gründen und setzte sich für die Verbesserung der Lebensumstände der Juden in Bayern ein, die seit 1848 Freizügigkeit und Berufswahlfreiheit genießen konnten.
Durch seine zahlreichen Initiativen sind Orte wie die Maximilianstraße und das Maximilianeum bis heute eng mit seinem Namen verbunden. Maximilian II. stirbt im März 1864 nach kurzer Krankheit und wird in der Theatinerkirche in München beigesetzt. Sein Herz findet letztenruhe in der Gnadenkapelle von Altötting.
Wie saarbruecker-zeitung.de berichtet, vereinte Maximilian in seiner Zeit viele Facetten, von der Kunstförderung über politische Reformen bis hin zu einem besonderen Augenmerk auf Bildung. Seine Werke und sein Wirken verdeutlichen, dass Maximilian II. Joseph nicht nur ein König war, sondern ein Avantgardist seiner Zeit. Es etablierten sich neue Weltbilder und Ideologien durch die von ihm geförderte Industrialisierung.
Sein Erbe wird heute sowohl in Form von Museen und Bildungseinrichtungen als auch in der allgemeinen Erinnerung an diesen bedeutsamen Monarchen, der mit einem gesunden Sinn für Reformen und kulturelle Förderung für Bayern prägte und für eine nachhaltige Weiterentwicklung sorgte, weitergetragen.