Am 18. Januar 2025 wurde der neue Campus der Arnold-Freymuth Gesamtschule in Hamm-Herringen feierlich eröffnet. Dieses große Bauprojekt stellt die modernste Schule in der Region dar und ist das größte Einzelbauvorhaben der Stadt in den letzten zehn Jahren. In einem Zeitraum von vier Jahren wurden nicht nur mehrere moderne Schulgebäude, eine Turnhalle, sondern auch ein Außenbereich mit einem Soccer Court, einer Kletterwand und einer Leichtathletikanlage errichtet. Die Gesamtkosten der Erweiterung belaufen sich auf 37 Millionen Euro, die durch das Landesförderprogramm „Gute Schule“ finanziert wurden. Lippe Welle berichtet, dass die Einrichtung eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen hat, sich von einer Hauptschule über eine Sekundarschule hin zu einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe gewandelt hat.
Schulleiter Marcus Schiffer betonte in seiner Eröffnungsrede die zentrale Bedeutung dieser Bildungseinrichtung für die Zukunft von Herringen. Er sieht die Schule als einen Ort, an dem Bildungsgerechtigkeit verwirklicht wird – ein Thema, das auch Oberbürgermeister Marc Herter in seinen Ausführungen aufgriff. Herter hebt hervor, dass Bildungsgerechtigkeit für Hamm von essenzieller Bedeutung ist und dass alle Schüler die gleichen Chancen erhalten sollen, unabhängig von ihrer Herkunft. Die Arnold-Freymuth-Gesamtschule verfolgt bereits in ihrer Schulordnung das Ziel, Ausgrenzung zu vermeiden und ein angstfreies Lernen zu fördern.
Moderne Lernumgebung und Schulordnung
Mit großen Fensterfronten und einer braun verklinkerten Fassade fügen sich die neuen Gebäude harmonisch in das bestehende alte Falkschul-Gebäude ein. Die Innenausstattung umfasst ein breites Spektrum an Räumlichkeiten: von Klassenräumen über eine große Küche bis hin zu modernen Lerninseln, Kunst-, Musik- und Werkräumen sowie naturwissenschaftlichen Laboren. Aktuell besuchen 728 Schülerinnen und Schüler die Freymuth-Schule, darunter 47 in der gymnasialen Oberstufe. In Zukunft plant die Schule, einen Sport-Leistungskurs im Abitur anzubieten, was sie zur dritten Schule in Hamm mit diesem Angebot machen würde.
Für das harmonische Miteinander im Schulalltag sind klare Regeln aufgestellt worden. In den Pausen müssen die Schüler die Räume und Gänge verlassen, und es ist wichtig, Müll ordentlich zu entsorgen. Gelegenheiten zur körperlichen Betätigung sind strikt geregelt, mit dem Verbot, Lederbälle zu verwenden. In den Unterrichtsräumen sind Regeln zur Aufrechterhaltung der Ordnung und zur Verantwortlichkeit für Schäden festgelegt. Solche Leitlinien fördern einen respektvollen Umgang und unterstützen die inklusive Haltung der Schule.
Bildungsgerechtigkeit als zentrales Anliegen
Die Diskussion über Bildungsgerechtigkeit ist nicht neu, jedoch bleibt sie ein zentrales Anliegen in Deutschland. Bildungsgerechtigkeit bedeutet, dass alle Schülerinnen und Schüler die gleichen Chancen haben sollen, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion oder politischen Ansichten. Fachportal Pädagogik beschreibt in diesem Kontext, dass die Bundesregierung das Ziel hat, mehr Gerechtigkeit im Bildungssystem zu schaffen. Die Bildungschancen sind oft sozial ungleich und hängen von verschiedenen Faktoren ab, was zu einer kritischen Betrachtung der bestehenden Strukturen führt.
Die Arnold-Freymuth Gesamtschule engagiert sich, diesen Missständen entgegenzuwirken und bietet durch ihre moderne Infrastruktur und durchdachte Schulordnung ein Umfeld, in dem Chancengleichheit gefördert wird. Der Bezirksbürgermeister Franz Tillmann betonte bei der Eröffnung den langen Kampf um die Errichtung einer dritten Gesamtschule in Hamm. Er appellierte an die Schülerinnen und Schüler, die neu geschaffenen Möglichkeiten zu nutzen und die Schule aktiv mitzugestalten.