Am 13. Januar 2025 entdeckten Zollfahnder im Rhein-Main-Gebiet eine massive Menge von über 500 Kilogramm illegalem Sprengstoff. Die Durchsuchung eines Grundstücks im Kreis Groß-Gerau führte zur Sicherstellung von 582 Kugel- und Zylinderbomben, die eine Nettoexplosivstoffmasse von fast 145 Kilogramm aufwiesen. Diese Entdeckung stellt nicht nur einen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz dar, sondern wirft auch erhebliche Sicherheitsbedenken auf, insbesondere in Anbetracht der nahenden Silvesterzeit.
Die Ermittlungen wurden eingeleitet, nachdem ein Paket aus Tschechien abgefangen wurde, das rund 7,5 Kilogramm Feuerwerk der Kategorie F3 enthielt. Für solche pyrotechnischen Produkte ist eine spezielle sprengstoffrechtliche Genehmigung unverzichtbar. Der 36-jährige Empfänger des Pakets sieht sich nun dem Verdacht ausgesetzt, gegen das Sprengstoffgesetz verstoßen zu haben. Seine Lage verschärft sich zusätzlich durch den Verdacht des illegalen Handels mit pyrotechnischen Gegenständen, was ebenfalls schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.
Gefahren durch illegales Feuerwerk
Die Zollfahndungsbehörde warnt immer wieder vor der Gefährlichkeit von Feuerwerkskörpern unbekannter Herkunft oder mangelhafter Verarbeitung, besonders während der Silvesterzeit. Wie agrarheute.com berichtet, kann die Verwendung solcher Produkte lebensgefährliche Folgen für die Gesundheit und das Leben der Menschen haben. Zudem ist die Einfuhr von nicht konformitätsbewertetem und nicht mit CE-Kennzeichen versehenem Feuerwerk gemäß dem Sprengstoffgesetz verboten und strafbar.
Besonders bedenklich ist die Tatsache, dass illegale Feuerwerkskörper oft aus osteuropäischen Ländern stammen. Der Umgang mit diesen Produkten ist mit hohen Risiken verbunden, da sie unkontrolliert explodieren können, was zu schweren Verletzungen oder Sachschäden führt. Diese illegalen Produkte sind in der Regel nicht durch Sicherheitsvorschriften geregelt und stellen eine erhebliche Gefahrenquelle dar. anwalt.de hebt hervor, dass Versicherungen in der Regel keine Schäden abdecken, die durch den Umgang mit illegalen Feuerwerkskörpern entstehen.
Rechtliche Konsequenzen
Die strafrechtlichen Folgen des Besitzes und der Einfuhr illegaler Feuerwerkskörper können schwerwiegend sein. Bereits die Bestellung dieser Produkte im Ausland, auch über das Internet, kann als strafbare Einfuhr angesehen werden. Menschen, die mit illegalen Feuerwerkskörpern hantieren, müssen mit Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren rechnen. Bei besonders schweren Verstößen, die zur Gefährdung von Menschen führen, kann das Strafmaß sogar noch höher ausfallen.
In Deutschland dürfen Privatpersonen ohne spezielle Erlaubnis maximal 15 Kilogramm Sprengstoff besitzen. Die auf dem Grundstück in Groß-Gerau gefundenen Materialien übersteigen diese Menge bei weitem. Die größte sichergestellte Kugelbombe hatte eine Nettoexplosivstoffmasse von 2,5 Kilogramm; zum Vergleich: Eine Standard-Handgranate der Bundeswehr wiegt nur 430 Gramm. Solche Mengen erfordern dringend Maßnahmen der Strafverfolgung, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.
Insgesamt erfordert dieser Vorfall eine verstärkte Aufmerksamkeit und Prävention im Umgang mit pyrotechnischen Materialien, um künftige Gefahren zu minimieren und den Schutz der Bürger zu gewährleisten.