Die energetische Sanierung von Gebäuden ist ein drängendes Thema, insbesondere vor dem Hintergrund des hohen Anteils des Gebäudesektors an den Treibhausgasemissionen in Deutschland. Der Kreis Mettmann hat nun ein umfassendes Projekt ins Leben gerufen, das Hausbesitzern, Unternehmen und Kommunen helfen soll, die Energieeffizienz ihrer Immobilien zu verbessern. Unter dem Projektnamen CLIMAP wird von Januar 2025 bis März 2026 eine thermografische Erfassung des gesamten Kreisgebiets durchgeführt.
Der erste Schritt umfasst Luftaufnahmen von Gebäudedächern mit einem speziell ausgestatteten Flugzeug, gefolgt von Nachtaufnahmen der Gebäudefassaden mithilfe eines Thermografie-Fahrzeugs. Geplant ist der Start dieses Verfahrens in den Städten Erkrath und Langenfeld, wobei die ersten Wärmebilder in Abhängigkeit von den Witterungsverhältnissen bereits im Januar 2025 aufgenommen werden sollen.
Individuelle Energieberichte und digitale Wärmelandkarte
Das Ziel des Projekts ist es, energetische Schwachstellen, sogenannte „Wärmebrücken“, zu identifizieren. Diese werden durch Infrarotmessungen sichtbar gemacht, die die Oberflächentemperaturen von Außenbauteilen erfassen. Die resultierenden Wärmebilder zeigen farblich die Temperaturverteilung und helfen, Wärmeverluste zu erkennen. Thermografie ist ein bewährtes Verfahren, das ermöglicht, gezielt Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen durchzuführen.
Für die Gebäudeeigentümer werden individuelle Energieberichte erstellt, die voraussichtlich rund 60 Euro kosten werden. Diese Berichte, die ab Mai 2025 für die ersten beiden Städte und ab Mai 2026 für andere Städte verfügbar sind, basieren auf den aufgenommenen Wärmebildern und bieten konkrete Empfehlungen zur Verbesserung der Energieeffizienz.
Datenschutz und weitere Informationen
Zusätzlich zur Erstellung der individuellen Wärmeberichte plant der Kreis Mettmann die Entwicklung von umfassenden Beratungsangeboten, um die Auswertung der Energieberichte zu unterstützen. Eine digitale Wärmelandkarte, die auf aggregierten Daten der thermografischen Erfassung basiert, wird ebenfalls erstellt. Diese Karte wird jedoch keine Rückschlüsse auf spezifische Gebäude zulassen, um den Datenschutz zu gewährleisten. Erfasste Daten werden vertraulich behandelt, und betroffene Eigentümer können Widerspruch gegen die Datenverarbeitung einlegen.
Wer sich intensiver mit dem Projekt auseinandersetzen oder Informationen zum Widerspruchsformular einholen möchte, findet weitere Details auf der Webseite des Kreises Mettmann: www.kreis-mettmann.de/thermografie.
Insgesamt betrachtet, bietet das Projekt CLIMAP einen vielversprechenden Ansatz zur Reduzierung der Energiekosten und zur Beseitigung von möglichen Schimmelproblemen, die häufig auf unzureichende Wärmedämmung zurückzuführen sind. Durch die Anwendung modernster technischer Verfahren wird ein effektives Mittel zur Verbesserung des energetischen Zustands von Gebäuden im Kreis Mettmann bereitgestellt.