Am 22. Januar 2025 steht der TSV 1860 München an einem kritischen Punkt in seiner Saison, da der Trainer Argirios Giannikis vor der Entlassung steht. Der Verein, der 2018 noch in einem spannenden Relegationsspiel gegen den 1. FC Saarbrücken triumphierte, zeigt aktuell ein Bild des Stillstands und der Unsicherheit. Damals, als beide Teams in ihren Regionalligen Erster waren, erregte 1860 mit seinem Kampfgeist und seiner Mentalität großen Respekt. Sechseinhalb Jahre später hat sich das Bild jedoch dramatisch gewandelt.
In einem Spiel am vergangenen Samstag endete der Auftritt der Löwen mit einer herben 0:4-Niederlage gegen eben diese Saarbrücker. Diese Niederlage verstärkte die bereits vorhandene Unruhe im Verein. Der Mangel an Zusammenhalt, Kampfgeist und vor allem an Glauben an den Erfolg ist für viele eine besorgniserregende Entwicklung.
Die Ursachen der Krise
Die künftige sportliche Ausrichtung des TSV 1860 München ist ungewiss, ebenso wie die Stadionfrage. Der Gesellschafterstreit im Hintergrund trägt zur Komplexität der Situation bei. So sind etwa Wintertransfers blockiert, was die Vereinsführung zusätzlich belastet. Sportchef Christian Werner gesteht an, dass er länger an Giannikis festhalten musste, als er selbst gewünscht hätte. Ein Trainerwechsel wird von Experten als überfällig angesehen, doch der Weg dorthin war nicht geradlinig.
Mit Patrick Glöckner als neuem Trainer geht der TSV 1860 München mutig in die Zukunft. Dieser Schritt erfolgte nicht nur aufgrund der letzten Niederlage, sondern ist Teil eines sportlichen Negativtrends, der die gesamte Saison 2024/25 prägt. Giannikis, der am 10. Januar 2024 den Posten übernommen hatte, konnte die Mannschaft in der vergangenen Saison noch stabilisieren und zum Klassenerhalt führen. Dennoch blieb die Mannschaft in dieser Saison hinter den Erwartungen zurück, was zur Entscheidung geführt hat, ihn und Co-Trainer Franz Hübl mit sofortiger Wirkung freizustellen, erfährt man bei Reviersport.
Ein Blick auf die Trainerwechsel in der Liga
Der Wechsel von Giannikis ist nicht isoliert. In der aktuellen Saison 2024/25 ist er bereits der neunte Trainer, der in der Drittliga seinen Job verliert. Diese Entwicklung spiegelt die Instabilität wider, die in vielen Vereinen der Liga herrscht. Trainerwechsel sind in der 3. Liga häufig, wie auch die Historie der vergangenen Saisons zeigt. So hatten nur wenige Vereine die Möglichkeit, langfristig Stabilität im Traineramt zu schaffen.
Mit einem aktuellen Vorsprung von nur vier Punkten auf den ersten Abstiegsplatz stehen die Löwen vor einer entscheidenden Phase. Der Druck auf die neu installierte Trainerführung könnte gewaltig werden, da die Fans auf Besserung hoffen, während gleichzeitig der Abstieg in die Regionalliga Bayern droht. Die Saison hat das Potenzial, für den Traditionsverein negativ zu enden, sollte sich kein rascher Aufschwung einstellen. Der TSV 1860 München steht nicht nur sportlich, sondern auch als Verein vor einer wegweisenden Herausforderung.