Am 22. Januar 2025 öffnete das Bad Nauheimer Jugendstiltheater seine Türen für das 21. Internationale Ovag-Varieté. Diese Veranstaltung zieht über mehrere Wochen rund 38.000 Zuschauer in ihren Bann. Die Organisation des Varietés ist ein langwieriger Prozess, der mindestens zwei Jahre in Anspruch nimmt. Bei einer exklusiven Kulissenführung für die Leser einer lokaler Zeitung erklärte der Ovag-Pressesprecher Andreas Matlé die Vorbereitungen und Abläufe der Veranstaltung.
Die Führung begann um 18 Uhr und bot einen tiefen Einblick in die Arbeit hinter den Kulissen. Sechs Requisiteure sorgen dafür, dass alles perfekt auf der Bühne abläuft. Artistische Proben, die Anfang Januar starteten, erfordern aufwendige Vorbereitungszeiten von bis zu vier Stunden pro Künstler.
Hinter den Kulissen
Bühnenmeister Walter Schmidt informierte die Besucher über die Brandschutzmaßnahmen, die bei einer derartigen Großveranstaltung essenziell sind. In einer eindrucksvollen Simulation sahen die Teilnehmer, wie ein Stahltor die Bühne und den Saal im Ernstfall trennen würde. Jannik Wismar erläuterte anschaulich die Abläufe „backstage“, während die Temperatur in diesem Bereich bis zu 45 Grad Celsius erreichen kann.
Für jede Vorstellung gibt es einen strikten Zeitplan, mit jeweils 15 Minuten Vor- und Nachbereitungszeit für jeden Act und einer einstündigen Pause zwischen den Shows. Die Mischung aus Akrobatik, Geschwindigkeit und poetischen Momenten sorgt für fesselnde Unterhaltung, die das Publikum zum Staunen bringt. „Es sind unvergessliche Momente, die zum Innehalten einladen“, so beschreibt die ovag.de die Wirkung des Varietés.
Die Künstler
Einer der herausragenden Künstler des Abends war Michael Ferreri, ein beeindruckender 39-facher Rekordhalter im Speed-Jonglieren. Der aus einer Zirkusfamilie stammende Ferreri begann im Alter von 11 Jahren mit dem Jonglieren und trainiert täglich 4-5 Stunden außerhalb von Shows sowie 2,5-3 Stunden während des Varietés. Er beeindruckte die Besucher mit seiner Balljonglage und bot den Lesern die Gelegenheit, selbst mit einem Ball zu jonglieren. Ein Teilnehmer, Wolfgang Bobek, berichtete begeistert von seiner Erfahrung.
Das Ovag-Varieté wird von der fnp.de als einmaliges Highlight bezeichnet, das dem Publikum eine Mischung aus Grazie, Mut und Ästhetik präsentiert. Die Veranstaltung hebt sich nicht nur durch die Darbietungen, sondern auch durch die besondere Atmosphäre im Jugendstiltheater hervor.
Der Bedeutung von Kulturveranstaltungen wie dem Ovag-Varieté wird im Rahmen eines bundesweiten Projekts zur Aufbau eines kulturstatistischen Berichtssystems Rechnung getragen. Ziel dieses Projekts ist die umfassende Erfassung und Auswertung von Daten zu Kultursparten und deren Qualität in Deutschland, wie auf staedtetag.de dokumentiert wurde.