In den letzten Jahren hat sich die gesellschaftliche Einstellung zum Alkoholkonsum erheblich verändert. Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine Abstinenz oder reduzieren ihren Alkoholkonsum. Ein Beispiel dafür ist die Autorin eines neuen Buches, die seit über vier Jahren keinen Alkohol mehr trinkt. Sie beschreibt diese Entscheidung als die beste ihres Lebens, während sie mit ihrer Geschichte viele Leserinnen erreicht. Ihre Buchveröffentlichung „Unabhängig. Vom Trinken und Loslassen“ widmet sich nicht nur ihrer persönlichen Erfahrung, sondern beleuchtet auch die gesellschaftlichen Veränderungen, die mit dem Einschränken des Alkoholkonsums einhergehen. Laut Welt gibt es immer mehr E-Mails von Frauen, die sich bei ihr bedanken und von ihren eigenen Erfahrungen berichten, das Trinken zu reduzieren.
Auch der Wissenschaftsjournalist Bas Kast veröffentlicht in diesem Kontext sein neues Buch „Warum ich keinen Alkohol mehr trinke“. Kast war früher ein überzeugter Befürworter des moderaten Alkoholkonsums und ist nun überzeugt, dass ein Leben ohne Alkohol bessere Lebensqualitäten mit sich bringt. Diese Veränderungen gehen Hand in Hand mit einer zunehmenden Akzeptanz für alkoholfreie Alternativen, spurbar etwa bei öffentlichen Veranstaltungen und Lesungen, wo oft kein Alkohol ausgeschenkt wird.
Gesundheitsbewusstsein und gesellschaftliche Veränderungen
Das wachsende Interesse an alkoholfreien Getränken ist nicht nur ein Trend, sondern spiegelt auch ein allgemeines Gesundheitsbewusstsein wider. Das zeigt sich vor allem während der Pandemie, die viele Menschen dazu brachte, ihren Lebensstil zu überdenken. Die Nachfrage nach alkoholfreien Getränken hat sich dramatisch erhöht, nicht nur bei gesellschaftlichen Anlässen und Geschäftsessen, sondern auch bei jungen Erwachsenen, die zunehmend alkoholfreie Produkte bevorzugen. Laut Verbraucherschutzforum Berlin ist dieser Trend besonders unter Jugendlichen sichtbar, die häufig zu alkoholfreien Cocktails greifen.
Feinschmecker und Spitzenköche experimentieren zunehmend mit alkoholfreien Getränken, die als Begleitung zu Speisen gereicht werden. Die Branche reagiert auf die wachsende Nachfrage nach hochwertigen, edel präsentierten alkoholfreien Produkten. Auch die gesellschaftliche Akzeptanz von alkoholfreien Weinen hat zugenommen, oft aus gesundheitlichen sowie persönlichen Gründen. Die Prognosen für den alkoholfreien Getränkemarkt zeigen eine positive Entwicklung, wobei erwartet wird, dass dieser bis 2027 ein Marktvolumen von 5,91 Milliarden Euro erreichen könnte, insbesondere im Außer-Haus-Markt, der 61% der Ausgaben ausmacht.
Ein neues Normal
Das Bild des alkoholfreien Lebensstils hat sich gewandelt. Die Akzeptanz für Nicht-Trinkende wächst, und alkoholfreie Alternativen gewinnen an Bedeutung. Die Autorin hat in ihren vier Jahren Abstinenz keine negativen Rückmeldungen erhalten. Bei Veranstaltungen und Lesungen, die sie hält, wird durch die Bereitstellung alkoholfreier Alternativen auf die Bedürfnisse der Teilnehmer eingegangen. Die Autorin wird die Diskussion um Alkohol und seine Alternativen vermutlich in Zukunft weiter vertiefen, da sich auch die gesellschaftlichen Normen ständig weiterentwickeln.
Insgesamt zeigt sich, dass das Nicht-Trinken immer mehr als das neue Normal angesehen wird. Immer mehr Menschen erkennen die Vorteile eines alkoholreduzierten Lebensstils und tragen dazu bei, das Stigma rund um Abstinenz abzubauen. In einer Welt, in der das Gesundheitsbewusstsein wächst, sind alkoholfreie Getränke mehr als nur ein Trend – sie sind Teil eines nachhaltigen Lebensstils.