Der SC Paderborn hat heute die Verpflichtung von Manuel Riemann vom VfL Bochum verkündet. Der 36-jährige Torwart, der in den letzten Jahren sowohl durch herausragende Leistungen als auch durch gravierende Fehler auf sich aufmerksam machte, soll die neue Nummer eins im Tor des Vereins werden. Der Transfer kommt im Winter und ist damit eher ungewöhnlich, da solche Wechsel in der Regel auf verletzungsbedingte Notfälle reagieren. Paderborns Trainer Lukas Kwasniok äußerte sich kritisch zu den bisherigen Torhütern und verantwortet die Tatsache, dass seine Keeper in dieser Saison „sechs bis acht Punkte gekostet“ haben.
Riemann gilt als wichtiges Puzzlestück für die Rückrunde, da der SC Paderborn momentan auf dem achten Platz der Tabelle steht und nur drei Punkte hinter den Aufstiegsplätzen liegt. Sportchef Benjamin Weber betonte die fußballerische Qualität und Erfahrung, die Riemann mitbringt. Mit 98 Einsätzen in der Bundesliga und 236 Spielen in der Zweiten Liga hat der Torhüter eine umfangreiche Karriere vorzuweisen.
Kritik an den vorherigen Torhütern
Kwasniok geriet in der Vergangenheit mit seinen Torhütern Pelle Boevink und Markus Schubert aneinander, was zu allgemeinen Unzufriedenheiten führte. Die Ankunft von Riemann könnte den Teamgeist und die sportliche Leistung entscheidend beeinflussen. In Bochum konnte er nach Konflikten und einer Degradierung infolge interner Auseinandersetzungen unter seinem ehemaligen Trainer zurückkehren, nachdem eine außergerichtliche Einigung erzielt wurde. Dies führte zu seiner Rückkehr ins Training, wo er allerdings keine Spielchancen mehr als Nummer drei erhielt.
Riemann’s Zeit in Bochum war sowohl von starken Leistungen als auch von Eskapaden geprägt. Seine emotionale Art konnte sowohl motivierend als auch demotivierend wirken. Nun beginnt er ein neues Kapitel in seiner Karriere nach fast zehn Jahren bei Bochum. Seine letzte Partie auf Bundesliga-Niveau war im Mai, und mit der Verpflichtung durch Paderborn erhält er die Chance, sich erneut zu beweisen.
Ein Verein mit Geschichte
SC Paderborn hat eine Geschichte mit polarisierenden Transfers, die oft mit hohen Erwartungen und ebenso hohen Risiken versehen sind. Besondere Erwähnung verdienen dabei die Verpflichtungen von Ex-Trainer Stefan Effenberg und des Spielers Max Kruse, deren Zeiten im Verein von Misserfolgen und Skandalen geprägt waren. Kruse hatte eine kurze und verletzungsgeplagte Episode beim SCP, die nach weniger als einem halben Jahr endete.
Die Rückkehr von Riemann bringt frischen Wind und Spannung ins Team. Ob er der Mannschaft den erforderlichen Impuls geben kann, wird sich in der Rückrunde zeigen. Der SC Paderborn und seine Fans setzen große Hoffnungen auf den neuen Torhüter, der in der Liga wieder für Furore sorgen möchte.
Für weitere Informationen zu diesem Thema lesen sie auch die Berichte von n-tv und Transfermarkt.