In der festlichen Atmosphäre der bevorstehenden Feierlichkeiten zum 275. Todestag von Johann Sebastian Bach am 28. Juli 2025 wird ein bemerkenswertes Projekt ins Leben gerufen. Vom 26. Januar bis zum 4. April 2025 lädt das ökumenische, kirchenmusikalische Projekt unter dem Titel „Bach total“ dazu ein, die Werke des Komponisten in einem umfassenden Rahmen zu erleben. In zahlreichen Konzerten werden Kirchenmusiker beider Konfessionen sein gesamtes Orgelwerk aufführen, wodurch ein einzigartiger Dialog zwischen den evangelischen und katholischen Traditionen in der Kirchenmusik entsteht. Dies berichtet die WZ.
Das Projekt „Bach total“ umfasst insgesamt 17 Konzerte, die an abwechslungsreichen Orten in der Region des Bistums Aachen stattfinden, darunter die Eifel, Aachen, Düren, Mönchengladbach, Heinsberg und Krefeld. Besonders hervorgehoben werden zwei interaktive Kinderkonzerte, die jüngeren Generationen den Zugang zur Musik Bachs ermöglichen sollen. Am 26. Januar beginnt der Auftakt mit einem Orgelbau-Workshop in Willich, gefolgt von einem Konzert um 16.30 Uhr unter dem Titel „Das Geheimnis der verschwundenen Noten“.
Vielfältige Konzertangebote
Die Konzerte während dieses Projekts sind eine hervorragende Gelegenheit, sich mit der theologischen Tiefe und musikalischen Brillanz Bachs auseinanderzusetzen. Das Kinderkonzert am 7. Februar in der Thomaskirche in Kempen wird von dem Organisten Niklas Piel gestaltet, während am 30. März um 18 Uhr in der Paterskirche die Organistin Ute Gremmel-Geuchen die Zuhörer mit ihren Interpretationen begeistern wird. Angesichts der theologischen Dimension, die Bach als „fünfter Evangelist“ verleiht, wird die Möglichkeit, seinen Einfluss live zu erleben, als besonders wertvoll angesehen.
Der Zugang zu allen Konzerten ist frei, was das Projekt für ein breites Publikum zugänglich macht. Diese Initiative wird nicht nur zur Wertschätzung von Bachs Glaubens- und Kunstverständnis beitragen, sondern auch die gemeinsam getragenen Wurzeln der Kirchenmusik ins Bewusstsein rücken.
Ökumenische Dimensionen der Kirchenmusik
Die Organisation von „Bach total“ findet im Kontext einer längeren Tradition von ökumenischen Kirchenmusikprojekten statt. Wie im Artikel von Herder hervorgehoben wird, sind historische konfessionelle Spannungen in der Kirchenmusik zwar evident, jedoch ist es die „freie“ Orgelmusik, die eine harmonische Übereinstimmung zwischen den Konfessionen fördert, insbesondere in den Werken von Bach und Mendelssohn.
Die ökumenischen Perspektiven zeigen sich auch in der Kunst. Der Maler und Priester Sieger Köder hat das Werk „Musica Sacra“ geschaffen, das Bachs Musik in einen breiteren kulturellen und spirituellen Kontext stellt. In diesem Bild sind sowohl Engel als auch biblische Figuren dargestellt, was den gesamten musikalischen und liturgischen Reichtum reflektiert. Die zunehmende Einbeziehung von Bachs Musik in katholische Gottesdienste spricht ebenfalls für eine wachsende Verbindung zwischen den Konfessionen.
Insgesamt wird das Projekt „Bach total“ eine wichtige Plattform für den Austausch über musikalische Traditionen und Glaubenspraktiken darstellen. Die Herausforderungen und Chancen in der Kirchenmusik werden zunehmend durch gemeinsame Veranstaltungen sichtbar, und es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen in Zukunft weitergeführt werden.
Weitere Informationen zu diesem möglichen Höhepunkt der musikalischen Kultur in der Region können im Konzertprogramm nachgelesen werden. Wer sich auf eine musikalische Reise durch das Werk eines der größten Komponisten der Geschichte begeben möchte, sollte diese Gelegenheit nicht verpassen.