Am Donnerstag, den 23. Januar 2025, sorgte ein Vorfall in Bliesmengen-Bolchen, Saarpfalz-Kreis, für Besorgnis unter den Anwohnern und im Personal eines örtlichen Kindergartens. Gegen 15 Uhr beobachtete der Hausmeister einen Mann, der in der Nähe des Kindergartens um Geld und ein Handy bat. Dieses Verhalten führte dazu, dass er die Aufmerksamkeit der Kindergartenleitung auf sich zog.
Nach dieser Beobachtung informierte der Hausmeister die Erzieher:innen des Kindergartens, welche umgehend die Tür verschlossen. Währenddessen versuchte der Mann mehrmals, die Tür zu öffnen, scheiterte jedoch. Daraufhin setzte er sich auf eine Schaukel im Außenbereich des Kindergartens und begann zu schaukeln. In dieser Situation sah sich das Kindergartenpersonal gezwungen, die Polizei zu alarmieren.
Polizeieinsatz ohne akute Gefährdung
Die Polizei traf zeitnah ein und nahm den Mann zur Wache in Saarbrücken mit, um seine Identität festzustellen. Es stellte sich heraus, dass er einen Migrationshintergrund hatte und zuletzt in einer Flüchtlingsunterkunft in Nordrhein-Westfalen gemeldet war, wobei vermutet wird, dass er obdachlos ist. Laut den Polizisten bestand jedoch zu keinem Zeitpunkt eine akute Gefahr für die Kinder oder die Bevölkerung. Der Mann wurde als psychisch auffällig, jedoch nicht bedrohlich, eingestuft.
Solche Vorfälle werfen Fragen zur psychischen Gesundheit und den Umgang mit verhaltensauffälligen Personen auf. In diesem Kontext ist es wichtig zu wissen, dass laut der KIGGS-Studie etwa 20 % der Kinder im Alter von 3 bis 17 Jahren psychische Auffälligkeiten aufweisen. Diese Auffälligkeiten können sich in verschiedenen Formen äußern, beispielsweise in vermehrten Konflikten während des Spielens oder durch Rückzug in sozialen Situationen.
Verhaltensauffälligkeiten im Kindergarten
Das Verständnis für verhaltensauffällige Kinder ist entscheidend. Julia, 4 Jahre alt, die vor vier Wochen in die Regenbogengruppe eingewöhnt wurde, zeigt seit kurzem Konflikte in Spielsituationen, während der gleichaltrige Jonas sehr wenig Kontakt zu anderen Kindern hat und kaum spricht. Experten schätzen, dass rund 20–25 % der Kindergartenkinder als verhaltensauffällig gelten. Verhalten wird als auffällig betrachtet, wenn es die Entwicklung eines Kindes hemmt oder schadet.
Verhaltensauffälligkeiten können sowohl internalisierend, wie Ängste oder Rückzug, als auch externalisierend, wie Hyperaktivität, sein. Für die Unterstützung betroffener Kinder ist es wichtig, präventive Maßnahmen zu treffen und therapeutische Angebote bereitzustellen. Dabei spielen auch Gespräche mit den Eltern eine entscheidende Rolle, um das Verhalten des Kindes in verschiedenen Umfeldern zu verstehen.
Es gibt zahlreiche Einflussfaktoren, die zu solchen Auffälligkeiten beitragen können. Diese reichen von genetischen Aspekten über psychosoziale Belastungen bis hin zu familiären Konflikten. Um betroffenen Kindern frühzeitig zu helfen, ist es notwendig, diese Risikofaktoren zu kennen und präventiv zu handeln. Fachkräfte, Beratungsstellen und Unterstützungssysteme sind dabei unverzichtbar.