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Freitag, 24. Januar 2025

Schärfere Luftqualitätsrichtlinien: EU setzt neue Maßstäbe für Gesundheit!

Marburg-Biedenkopf: Aktuelle Feinstaub-Messungen und neue EU-Grenzwerte für 2025 zum Schutz der Luftqualität und Gesundheit.

Bonn wird kinderfreundlicher: Ein Meilenstein für Kinderrechte!

Bonn wird kinderfreundlicher und erhält das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Umsetzung der UN-Kinderrechte bis 2027 geplant.

Alarmierender Anstieg häuslicher Gewalt: Hilferufe nehmen zu!

Der Weisse Ring in Herne berichtet über alarmierende Anstiege bei Opferschutz und häuslicher Gewalt für 2024.

Grundsteuerreform: Neue Regeln betreffen Millionen Grundstücksbesitzer!

Seit dem 1. Januar 2025 gilt in Deutschland eine umfassende Grundsteuerreform, die Eigentümer von Grundstücken und letztlich auch die Mieter betreffen wird. Diese Reform ist eine Konsequenz aus einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das am 10. April 2019 eine grundlegende Neubewertung der Grundsteuer verlangte. Die aktuelle Regelung war als verfassungswidrig eingestuft worden, da sie auf veralteten Einheitswerten aus den Jahren 1964 für Westdeutschland und 1935 für Ostdeutschland basierte.

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Die Grundsteuer ist für nahezu jeden Bürger in Deutschland von Bedeutung. Grundstückseigentümer sind verpflichtet, diese jährlich abzuführen, während Mieter sie durch erhöhte Betriebskosten indirekt zahlen müssen. Viele Menschen im Kreis Kusel sehen sich daher mit ungewissen finanziellen Belastungen konfrontiert. Die Reform könnte potenziell die Mieten weiter steigen lassen, was insbesondere Menschen mit niedrigerem Einkommen stark belasten kann.

Hintergrund der Reform

Der neue Ansatz für die Grundsteuer zielt darauf ab, die Ungleichbehandlung von Immobilieneigentümern zu beseitigen. Im Urteil des Bundesverfassungsgerichts wurde kritisiert, dass die falsch bemessene Steuer zu einer Benachteiligung von Eigentümern führte, die Immobilienwerte regelmäßig steigen sahen. Der Bundestag und der Bundesrat hatten bis zum 31. Dezember 2019 Zeit, eine Neufassung der Grundsteuer zu beschließen, um den Anforderungen des Gerichts gerecht zu werden. Die vorgesehenen Änderungen mussten bis spätestens 31. Dezember 2024 umgesetzt sein, um rechtlichen Vorgaben zu entsprechen.

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Von der Reform sind etwa 35 Millionen Grundstücke betroffen. Dabei wird die Grundsteuer als Realsteuer, die sich am Wert der Immobilie bemisst, neu berechnet. Zur Ermittlung der Steuer fließen der Einheitswert und die Steuermesszahl ein, welche je nach Region variieren können. Dies hat zur Folge, dass die Steuerhebesätze stark zwischen den Kommunen differieren.

Reformmodelle und zukünftige Auswirkungen

In der politischen Diskussion stehen derzeit zwei Modelle zur Reform der Grundsteuer: das Kostenwertmodell und das Bodenwertmodell. Das Kostenwertmodell, das von 14 von 16 Bundesländern bevorzugt wird, basiert auf den tatsächlichen Baukosten. Im Gegensatz dazu berücksichtigt das Bodenwertmodell den Marktwert des Grundstücks und gewinnt vor allem bei Befürwortern Zuspruch, die argumentieren, dass dieses Modell der Immobilienspekulation entgegenwirken könnte.

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Die Grundsteuer B, die für baulich genutzte Grundstücke erhoben wird, brachte 2016 etwa 13,3 Milliarden Euro in die Kassen, während die Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftlich genutzte Grundstücke nur etwa 400 Millionen Euro einbrachte. Kommunen sind eigenverantwortlich in der Entscheidung über die Höhe des Steuerhebesatzes und können dementsprechend unterschiedliche finanzielle Belastungen für die Bürger herbeiführen.

Die Ergebnisse dieser Reform werden sich nachhaltig auf die Kommunalfinanzen und die Mietpreise auswirken, weshalb sowohl Grundstückseigentümer als auch Mieter die Entwicklungen aufmerksam verfolgen sollten. Die bevorstehenden Änderungen in der Grundsteuerpolitik sind nicht nur eine Antwort auf die verfassungsrechtlichen Herausforderungen, sondern auch eine Chance zur Schaffung gerechterer Rahmenbedingungen im Immobilienmarkt.

Weitere Informationen, Referenzen & Quellen:

https://www.rheinpfalz.de/lokal/kreis-kusel_artikel,-seit-1-januar-gilt-die-grundsteuerreform-viele-m%C3%BCssen-tiefer-in-die-tasche-greifen-_arid,5736450.html
https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/267435/urteil-des-bundesverfassungsgerichts-zur-grundsteuer/

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