Am 24. Januar 2025 wurden in Osthessen zwei Männer aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg festgenommen, die verdächtigt werden, mit Betäubungsmitteln in nicht unerheblichem Umfang zu handeln. Bei einer richterlich angeordneten Durchsuchung der Wohnung eines 23-jährigen Mannes aus Ludwigsau fanden die Ermittler mehrere Drogen und Bargeld.
In seiner Wohnung wurden rund 350 Gramm Marihuana, 99 Ecstasy-Tabletten, etwa 20 Gramm Amphetamin und circa 30 Gramm Kokain entdeckt. Zudem wurden diverse Verpackungsmaterialien sowie mehrere hundert Euro Bargeld sichergestellt, das vermutlich aus Drogengeschäften stammt. Der geschätzte Straßenverkaufswert der sichergestellten Drogen beträgt etwa 7.000 Euro. Der zweite Tatverdächtige, ein 59-jähriger Mann aus Bad Hersfeld, wies in seiner Wohnung keine Drogen auf. Die Ermittlungen zu beiden Verdächtigen dauern an, wie nh24.de berichtet.
Rauschgiftdelikte in Deutschland im Anstieg
<pDiese Festnahmen stehen im Kontext eines alarmierenden Trends in Deutschland, wo die Polizei im Jahr 2022 insgesamt 346.877 Rauschgiftdelikte registrierte, was einem Anstieg von 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht, wie in den Berichten des BKA hervorgehoben wird. Auch im Jahr 2023 setzte sich dieser Trend fort: Es wurden 207.563 Rauschgiftdelikte im Zusammenhang mit Cannabis festgestellt, was rund zwei Drittel aller Rauschgiftdelikte ausmacht.
Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Kokaindelikte, die um 27,4 % auf einen neuen Höchststand von rund 43 Tonnen gesichertem Kokain laut bka.de angestiegen sind. Diese Drogen stammen vornehmlich aus Ländern wie Ecuador und Brasilien und gelangen häufig über maritime Routen nach Europa.
Digitale Risiken und neue Drogenkonsum-Trends
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist die Verlagerung des Drogenhandels in digitale Räume. Rauschgiftangebote werden zunehmend über soziale Medien und Messenger-Dienste beworben, was eine neue Herausforderung für die Sicherheitsbehörden darstellt. Die Polizei hat in diesem Zusammenhang Maßnahmen zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität an allen Punkten der Logistikkette ergriffen.
Im Jahr 2023 verzeichnete die Polizei außerdem einen Anstieg der drogenbedingten Todesfälle auf 2.227, was einem Anstieg von 11,9 % im Vergleich zu 2022 entspricht. Unter den Opfern waren 1.844 Männer und 383 Frauen, im Durchschnitt 41 Jahre alt. Besonders auffällig ist der Anstieg der Mischintoxikationen, bei denen 1.479 Personen starben, ein Anstieg von 34 % gegenüber dem Vorjahr.
Die aktuelle Initiative zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität steht im Kontext eines geplanten Cannabisgesetzes, das am 1. April 2024 in Kraft treten soll. Diese Gesetzgebung zielt darauf ab, den Schwarzmarkt zu bekämpfen und hoffentlich die Rauschgiftkriminalität langfristig zu reduzieren.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Drogenkriminalität in Deutschland, insbesondere die Verfügbarkeit und der Konsum von Betäubungsmitteln, weiterhin ein ernstzunehmendes Problem darstellt. Die Kombination aus erhöhtem Konsum, steigenden Handelsdelikten und der Nutzung digitaler Plattformen für den Drogenhandel macht es erforderlich, dass die Behörden einen umfassenden und koordinierten Ansatz zur Bekämpfung dieser Herausforderungen entwickeln.