Am 24. Januar 2025 berichtet tagesschau.de, dass an der Mosel seit Anfang Dezember 2024 eine wichtige Schleuse erheblich beschädigt ist. Ein Schiff hatte mit dem Tor kollidiert, was zu einem Schaden von mehreren Millionen Euro führte. Nach intensiven Vorarbeiten und der Lieferung eines neuen Tores, das in Trier gefertigt wurde, sind die Aufbauarbeiten nun in vollem Gange.
Der Einbau des neuen Schleusentores in Müden begann am Morgen. Die beiden Torflügel, die zusammen ein stolzes Gesamtgewicht von etwa 80 Tonnen haben, wurden mit Kränen in die Schleusenkammer eingehoben. Ulrich Zwinge vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) zeigt sich mit dem Fortschritt der Arbeiten zufrieden. Rund 40 Mitarbeitende sind an dem Projekt beteiligt.
Technische Herausforderungen und Vorbereitungen
Bevor der Einbau des neuen Tores beginnen konnte, waren umfangreiche Betonarbeiten an der beschädigten Schleusenkammer notwendig. Beschädigter Beton musste entfernt und neuer Beton gegossen werden. In den kommenden Tagen wird zusätzlich die Technik installiert, um das Tor in Betrieb nehmen zu können. Ein weiteres bedeutendes Detail ist die Passgenauigkeit des neuen Tors, die für die Mitarbeiter des WSA eine besondere Herausforderung darstellt.
Die alten Tore, die nun ersetzt werden, werden nach Trier transportiert, um verwertbare Teile zu recyceln. Der Rest wird verschrottet. Ein weiteres Gutachten zur genauen Beurteilung der Situation wurde von der Staatsanwaltschaft Koblenz in Auftrag gegeben, die auch gegen den Kapitän des das Unglück verursachenden Schiffes ermittelt. Es besteht der Verdacht der Gefährdung des Schiffsverkehrs.
Schleusentechnologie im historischen Kontext
Die Entwicklung und der Einsatz von Kammerschleusen sind ein wichtiger Teil der Schifffahrtsgeschichte. Kammerschleusen wurden ab dem späten Mittelalter entwickelt, um Staustufen passierbar zu machen. Diese Technologie ermöglicht es, den Wasserstand in einer geschlossenen Kammer zu verändern, wodurch Schiffe sicher gehoben oder gesenkt werden können. boote-magazin.de hebt hervor, dass Leonardo da Vinci an der Entwicklung dieser Systeme beteiligt war.
Die erste Schleuse wurde 1398 mit der Eröffnung der Stecknitzfahrt errichtet, die die Elbe mit Lübeck verband. Im Laufe der Jahre stiegen mit der Erschließung neuer Wasserwege die Anforderungen an die Schleusen; sie entwickelten sich von einfachen Holzbauwerken zu komplexen Konstruktionen aus Ziegel, Stein und Beton.
Mit dem Anstieg des Bootstourismus ist zudem ein Trend hin zu halbautomatischen Selbstbedienungsschleusen zu beobachten. Während die öffentliche Aufmerksamkeit auf die aktuelle Situation an der Mosel gerichtet ist, bleibt die tiefere Betrachtung der Schleusentechnologie und ihrer Entwicklung ein faszinierendes Thema, das die Geschichte der Wasserstraße prägt.