Am 24. Januar 2025 feierte das Beisenkamp-Gymnasium in Hamm ein beeindruckendes 150-jähriges Bestehen mit einem Festakt in der Aula, an dem rund 300 Gäste teilnahmen. Unter ihnen war Oberbürgermeister Marc Herter, ein ehemaliger Schüler der Schule, der die Feierlichkeiten mit einem Grußwort einleitete. Margali Censier von der französischen Botschaft nutzte die Veranstaltung, um die europäische Ausrichtung der Schule hervorzuheben.
Das Programm an diesem festlichen Tag war abwechslungsreich. Auftritte der Big Band, des Chors und einer Rockband sowie Darbietungen von Tänzerinnen füllten den Anlass mit Leben und Musik. Die Schule ist benannt nach der Umgebung „Beisenkamp“, die für ihre Binsengewächse bekannt ist. Ihre Wurzeln reichen bis ins Jahr 1795/96 zurück, wobei das Gymnasium seit 1925 im Hammer Süden ansässig ist und am 1. Oktober 1875 städtisch übernommen wurde.
Die Entwicklung des Beisenkamp-Gymnasiums
Ursprünglich diente das Beisenkamp-Gymnasium der Bildung von Mädchen und zielte darauf ab, sie für die Unterstützung eines Ehemanns vorzubereiten. Im Jahr 1908 erlangte die Schule die Qualifikation als Lyzeum und bot ab 1927 die Hochschulreife an. Der Umzug in ein ehemaliges Lehrerseminar fand 1925 statt, aber die Schule blieb nicht von Herausforderungen verschont. Eine teilweise Zerstörung während des Luftkriegs 1944 führte zu einer schwierigen Nachkriegszeit, in der die Schule unter der Leitung von Direktor Wilhelm Ellbracht in einer ehemaligen Kaserne operierte. 1951 kehrte man an den Beisenkamp zurück, began jedoch ab 1962 mit dem schrittweisen Abriss des Altbaus.
Die Modernisierungen des Gebäudes wurden bis 1980 fortgeführt, mit laufenden Renovierungen und einer geplanten Neugestaltung des Schulhofs im Jahr 2025. Besonders bemerkenswert ist, dass seit 1973 auch Jungen zugelassen werden. Der bilingual-französische Zweig wurde 1988 eingeführt, und die Schule erhielt 2009 die Zertifizierung als Europaschule sowie 2022 als Erasmus-plus-Schule.
Kulturelle und soziale Aktivitäten
Im Zuge des 150-jährigen Jubiläums sind zahlreiche Veranstaltungen geplant. So wird ein Theaterstück, unter dem Titel „Hin und Her“, vorbereitet, dessen Kulisse von einem Literaturkurs gestaltet wird. Dies geschieht parallel zur Wiederaufnahme des Austauschprogramms mit Toul, Frankreich, während die neunten Klassen Abenteuer in Escape-Games und beim Klettern erleben.
Zusätzlich sind weitere Aktivitäten wie ein Schulfestival und Ehemaligentreffen vorgesehen, die dazu beitragen, die Schulgemeinschaft auch über die Schuljahre hinweg zu stärken. Ein besonderes Kunstwerk, ein Jubiläumsgemälde von der Schülerin Lilly Peka, inspiriert von Claude Monet, wird ebenfalls im Rahmen der Feierlichkeiten präsentiert.
Das Beisenkamp-Gymnasium gehört zu den ältesten Institutionen in Hamm, und sein Geschichtsbewusstsein wird durch eine Mischung aus Tradition und Innovation geprägt. 150 Jahre Bildung, Kultur und gemeinschaftliche Entwicklung stehen an diesem bedeutsamen Jubiläum im Mittelpunkt, wodurch die Schule nicht nur auf ihre erfolgreiche Vergangenheit zurückblickt, sondern auch ihre Zukunft mit zahlreichen neuen Projekten und Initiativen gestaltet.