Am vergangenen Samstag kam es zu einem verheerenden Brand auf einem Bauernhof in Lollar, was den fünften Vorfall dieser Art seit September 2024 darstellt. Der brandneue alteingesessene Aussiedlerhof der Familie Schnepp wurde erneut von Flammen heimgesucht, wobei die Maschinenhalle vollständig zerstört wurde. Der Sachschaden liegt schätzungsweise bei rund zwei Millionen Euro, wie die Giessener Allgemeine berichtet. Die Feuerwehr musste mit einem Großaufgebot anrücken, um ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Wohnhäuser und Tierställe zu verhindern.
Bei dem jüngsten Brand war eine große Rauchsäule weithin sichtbar. Während des Einsatzes verletzten sich zwei Feuerwehrleute leicht aufgrund eines Sturzes und durch Rauchgas. Bürgermeister Jan-Erik Dort zeigte sich über die wiederholten Vorfälle schockiert und fordert jetzt mehr Unterstützung von der Bevölkerung.
Initiativen zur Unterstützung der Familie
Um der betroffenen Familie schnell und unkompliziert zu helfen, haben die Stadt Lollar sowie die Sparkasse ein Spendenkonto eingerichtet. Bürgermeister Dort berichtet von der großen Hilfsbereitschaft innerhalb der Gemeinde. Zuvor waren Spendenaktionen über PayPal organisiert worden, eine Zahlungsmethode, die nicht allen zugänglich war. Das neue Konto soll eine einfachere Möglichkeit bieten, mit dem Empfänger, Martin Schnepp, direkt zu kommunizieren. Die Kontodaten lauten: IBAN DE34 5135 0025 0005 8459 98, Verwendungszweck: Spende wegen Brandschäden.
Die Worte des Hofbesitzers Martin Schnepp drücken die Überwältigung und Dankbarkeit gegenüber der Bevölkerung aus. „Man weiß nie, ob man alles wieder sieht“, sagte er in Bezug auf die ständige Angst vor weiteren Bränden. Trotz der verfügbaren Angebote für alternative Unterkünfte hat die Familie entschieden, in ihrem Zuhause zu bleiben.
Brandermittlungen
Die Polizei hat Ermittlungen wegen des Verdachts auf Brandstiftung aufgenommen. Angesichts der wiederholten Brände auf dem Hof und einem möglichen 21-jährigen Tatverdächtigen, der als Anfangsverdacht nach einem Brand im September gilt, ist die Situation angespannt. Die Ermittler bitten um Zeugenhinweise, um den Zusammenhängen zwischen den Vorfällen besser auf den Grund zu gehen. Zudem äußerte der Landwirt den Verdacht, dass die Feuer „geschickt arrangiert“ wurden, ohne dass eine Verbindung zu den jüngsten Bränden bisher geklärt werden konnte.
Insgesamt brannten mindestens 120 Heuballen und die Maschinenhalle ist nun als einsturzgefährdet eingestuft. Der Verlust ist für die Familie nicht nur finanziell belastend, sondern stellt auch einen emotionalen Einschnitt dar. Die Gemeinschaft in Lollar steht jedoch zusammen und bietet Unterstützung, um die Familie in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, wie Tagesschau berichtet.